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"Jugend forscht"-Wettbewerb 2023

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Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-​Watzinger (3.v.l.), die Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft Antje Grotheer (l.), der Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen Dr. Andreas Bovenschulte (2.v.r.), die Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen und Vertreterin der Kultusministerkonferenz Sascha Karolin Aulepp (2.v.l.) sowie der Präsident der Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V. Lutz Oelsner (r.) gratulieren der Bundessiegerin im Fachgebiet Physik Anne Marie Bobes (16) aus Sachsen-​Anhalt

Wir gratulieren den Preisträgerinnen und Preisträgern des 58. Bundesfinales: patientenschonendes EKG-Konzept, KI-App zum Erkennen von Alzheimer und energiesparende Straßenbeleuchtung

Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler wurden am Wochenende beim Bundesfinale in Bremen ausgezeichnet. Für das Finale qualifiziert hatten sich 173 junge MINT-Talente mit 108 innovativen Forschungsprojekten.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielt Bastian Auer aus Bayern. Er entwickelte ein patientenschonendes EKG-Konzept, bei dem nur noch vier von zehn Elektroden angelegt werden müssen. Neuronale Netzwerke rekonstruieren die fehlenden Signale der sechs schwerer anzubringenden Elektroden für ein vollständiges, störungsfreies Diagnostik-EKG.

Charlotte Klar und Katharina Austermann aus Berlin freuten sich über den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit. Sie gingen dem physikalischen Phänomen auf den Grund, dass pyrolytischer Grafit über schachbrettartig angeordneten Magneten schweben kann. Dabei gelang es ihnen, experimentell nachzuweisen, dass die magnetischen Eigenschaften des Materials von der Temperatur abhängen.

Alzheimer zeigt sich im Gehirn unter anderem durch die Ablagerung sogenannter Plaques. Niklas Bennewiz aus Berlin programmierte eine KI-App, die diese Plaques in MRT-Aufnahmen zuverlässig erkennt, was die Diagnose der Erkrankung erleichtert. Er wurde mit dem Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet.

Seyma Celik, Anja Armstrong und Jennifer Boronowska aus Hessen siegten im Fachgebiet Arbeitswelt. Die Jungforscherinnen entwickelten eine kompostierbare Bioeinwegtüte. Als Materialbasis verwendeten sie ein durch Hanffasern verstärktes Biopolymer aus Glycerin, Essigsäure, Stärke und Wasser.

Felix Hörner, Felix Makartsev und Michel Weber aus Baden-Württemberg konstruierten ein kompaktes, mobiles Messsystem zur Erfassung von Geodaten. Es wird ans Fahrrad montiert und ermittelt kontinuierlich beispielsweise die Feinstaubbelastung einschließlich der betreffenden GPS-Koordinaten, die an einen Server übertragen werden. Sie waren im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften erfolgreich.

Wegen steigender Energiepreise schalten immer mehr Kommunen einen Teil ihrer Straßenbeleuchtung ab. Physik-Bundessiegerin Anne Marie Bobes aus Sachsen-Anhalt will daher alternativ sogenannte Helix-Rotoren als dezentrale Stromquelle nutzen. Sie stellte per 3-D-Druck 24 Varianten dieser schraubenförmigen Windturbine her, um herauszufinden, welche Form sich am besten eignet.

Tim Arnold und Felix von Ludowig aus Bayern siegten im Fachgebiet Technik. Die Jungforscher programmierten eine Smartphone-App, mit der sich der Einsatz von Drohnen auf unkomplizierte Weise planen und durchführen lässt. Ihre Software ermöglicht dabei sogar eine Zusammenarbeit im Team.

Kurzbeschreibungen aller Projekte, Videos, eine virtuelle Ausstellung sowie weiterführende Informationen gibt es unter externer Link jugend-forscht.de.

Was junge Erfinderinnen und Erfinder zum Thema Schutzrechte wissen müssen

Unter den Hinweisen für Jungforschende finden sich auf der externer Link "Jugend forscht"-Website auch Informationen zum Thema Patentanmeldung. Aus Sicht von Dr. Lieselotte Riegger, Geschäftsführerin der externer Link InnoWi GmbH – Patent- und Markenzentrum Bremen, dürften diese Informationen noch sehr viel präsenter sein: "Geniale Ideen von Kindern und Jugendlichen werden leider oft nicht ernst genug genommen und so kann es zu Fehlern in der Sicherung des geistigen Eigentums kommen, die nicht rückgängig zu machen sind. Denn ist eine Idee erst einmal veröffentlicht, ist kein Patentschutz mehr möglich." Junge Erfinderinnen und Erfinder haben hier zum Beispiel die Möglichkeit, eine kostenlose Erfindererstberatung beim DPMA oder in einem der regionalen Patentinformationszentren vor Ort in Anspruch zu nehmen.

Der "Jugend forscht"-Wettbewerb

"Jugend forscht" ist der größte europäische Jugendwettbewerb in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Das Ziel dieser Stiftung ist es, junge Menschen zu fördern und deren Interesse für diese Fächer zu wecken, um so auch weiterhin technologischen Fortschritt für die Zukunft zu gewährleisten. Das DPMA ist Jurymitglied und begleitet den Landeswettbewerb "Jugend forscht" in Bayern.

Bild: "Jugend forscht e.V."

Stand: 12.12.2023