Bis zu seinem frühen Tod am 18. September 1970 veränderte er die Geschichte des Instruments und der Rockmusik für immer. Jimi Hendrix ist längst zur Marke geworden — im Wortsinn: Sein Name ist beim DPMA geschützt (DE30232623).
Hinter Hendrix´ einzigartigem Spiel steckte nicht nur virtuoses Können, sondern auch eine Menge damals neuer Technik, die er entweder als erster oder zumindest wie kein zweiter nutzte. Der Gitarrist war auch ein Klangtüftler, der im Studio und auf der Bühne alle verfügbaren Effekte nutzte, kombinierte und neue erschuf.
Jammerhaken und Jauleffekt
Seine bevorzugte E-Gitarre war die Fender Stratocaster (siehe zum Beispiel US4803906A), die er auf der Bühne auch gerne mal zerschlug oder verbrannte. Eine ihrer technischen Besonderheiten war der Vibrato-Hebel (DE1297970A). Hendrix war der erste, der die Klangmöglichkeiten des „Jammerhakens“ voll ausreizte und zum wichtigen Stilelement seines Spiels machte. Seine berühmte Version der amerikanischen Nationalhymne beim Woodstock-Festival – ohne dieses Patent undenkbar! Am Vibrato-Hebel wird übrigens bis heute weiter getüftelt (siehe z. B. DE202019000687U1).
Auch das Wah-Wah-Pedal wurde durch Hendrix populär (DE1264225A, „Klangreglerschaltung zur Darstellung des Jauleffekts“). Zu hören etwa beim Intro zu „Voodoo Chile“.
Hendrix Erbe
Um seinen komplexen Sound zu imitieren, mussten sich Hendrix´ zahllose Nachahmer früher sein „Line-up“ – Gitarre, Effektgeräte, Amp (Verstärker), Boxen – mühsam zusammenkaufen. Dank technischer Innovationen ist es heute möglich, seinen analogen Sound digital nachzuahmen. Mit Hilfe der Modeling-Technik lassen sich durch digitale Signalprozessoren die typischen Klangeigenschaften bestimmter Verstärker, Effektpedals und Gitarren an nur einem Gerät auf Knopfdruck abrufen.
Auch Hendrix´ Gitarrenbauer Fender stellte längst ein Digitalmodul für den universellen Einsatz bei E-Gitarren und Zubehörgeräten vor (US7678985B2). Andere Hersteller bieten beispielsweise ein programmierbares Amp-Pedalboard an, das dem Gitarristen beliebig auswählbare digitale Effekte und Umschaltfunktionen auf der Bühne zur Verfügung stellt (US8957297B2). Selbst der Rückkopplungseffekt, den Hendrix exzessiv nutzte, lässt sich heute künstlich erzeugen (DE102015002381B4).
Diese und alle weiteren technischen Innovationen in der Rockmusik lassen sich gut recherchieren in DEPATISnet, dem elektronischen Dokumentenarchiv des DPMA.