Erfindergalerie des DPMA: Biografie Binnig

Die Erfindergalerie des Deutschen Patent- und Markenamts

Prof. Dr.

Gerd Karl Binnig

geboren: 20.07.1947, Frankfurt/Main

"Als Forscher ist man getrieben. Man will etwas herausfinden. Mit aller Macht."

Binnig studierte Physik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. 1978 promovierte er und nahm im selben Jahr eine Stelle beim IBM Forschungslaboratorium in Rüschlikon/Schweiz an. Hier gelang ihm zusammen mit Heinrich Rohrer eine Erfindung, die es ermöglichte, einzelne Atome und Moleküle betrachten zu können: das Raster-Tunnelmikroskop.

Prinzip des Raster-Tunnelmikroskops (RTM)

Die extrem feine Spitze des RTM tastet eine zu untersuchende Oberfläche zeilenweise ab. Die Entfernung der Spitze von der Oberfläche bestimmt die Stärke des Tunnelstroms, der gemessen wird. Durch die Abbildung der Schwankungen des Tunnelstroms kann die Oberfläche hinab bis zum Atombereich visualisiert werden. Eine weitere Besonderheit des Instruments ist die Möglichkeit, pinzettengleich einzelne Atome gezielt zu verschieben.

Nanowelten und Nobelpreis

Die Erfindung eröffnete ganz neue Forschungsansätze auf so verschiedenen Gebieten wie Molekularbiologie, Halbleitertechnik, Metallurgie und Elektrochemie.
1986 erhält er zusammen mit Heinrich Rohrer den Nobelpreis für Physik. (Der Nobelpreis wurde mit Ernst Ruska, dem Erfinder des ersten elektronischen Mikroskops, geteilt.) Seit 1987 arbeitet er als Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität, München.
Binnig gründete 1994 eine eigene Firma, die auf bild- und textverarbeitende Software spezialisiert ist.

Patentrecherche

Zu den Patentschriften von Gerd Karl Binnig kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Patentschrift DE-3750408T2

"Atomarer Kräftesensor zur Messung der Eigenschaften eines Datenträgers"

(PDF - 500 KB)

"Rasterkraftmikroskopie"

Dipl.-Phys. Karsten Franke