Prof. Dr.
geb. 29.05.1939, Insterburg, Ostpreußen
"Das Schlaraffenland wäre die Hölle für Innovatoren."
Quadbeck-Seeger wurde für seine Leistungen auf dem Gebiet des innovationsintegrierten Umweltschutzes im Bereich der chemischen Produktentwicklung in die Erfindergalerie des Deutschen Patent- und Markenamts aufgenommen.
Quadbeck-Seeger ging nach seinem Abitur von Verden/Aller nach München, um dort Chemie, Physik und Anthropologie zu studieren. 1967 promovierte er mit einer Arbeit aus dem Bereich der organischen Chemie.
Im selben Jahr begann er im Farbenlaboratorium der BASF, wo er mit der Synthese von Farbstoff-Vorprodukten beschäftigt war. 1969 wurde er Forschungsgruppen-Leiter auf dem Gebiet der Zwischenprodukte für den Farbstoff- und Pharmasektor.
Früh setzte er sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit den Problemen der Gentechnik auseinander.
Parallel zu seiner Forschungstätigkeit koordinierte er die Verbindung des Unternehmens BASF zu Universitäten und wissenschaftlichen Gesellschaften.
Als Direktor übernahm er die Leitung des Zentralbereichs Hauptlaboratorium und war dort für jene Arbeitsgebiete zuständig, in denen Chemie und Biologie zusammenwirken. Er meldete zahlreiche Patente als Erfinder und Miterfinder beim Deutschen Patent- und Markenamt an.
1985 wechselte er in den Vorstand der Tochtergesellschaft Knoll AG, Ludwigshafen, und 1989 wurde er neuer Forschungschef im Vorstand der Muttergesellschaft BASF.
Die Universität Heidelberg berief Quadbeck-Seeger 1985 zum Honorarprofessor für industrielle Chemie.
Sein Anliegen, das Innovationsklima in Deutschland zu verbessern und gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein zu schärfen, brachte er in verschiedenen Kommissionen, Verbänden und Gesellschaften ein.
Ab 1994 übernahm er die Präsidentschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Hier setzte er die Aufnahme eines Verhaltenskodex in der Satzung durch.
"Die GDCh verpflichtet sich und ihre Mitglieder, für Freiheit, Toleranz und Wahrhaftigkeit in der Wissenschaft einzutreten, insbesondere das Ansehen der Chemie sowie chemisches Wissen und Können zu wahren und zu mehren. Alle GDCh-Mitglieder sind sich bewusst, dass sie als Naturwissenschaftler in besonderem Maße für die Auswirkungen ihrer beruflichen Tätigkeit auf Mensch und Natur verantwortlich sind. Die GDCh und ihre Mitglieder unterstützen und fördern eine nachhaltige und dauerhafte Entwicklung in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Sie handeln stets auch im Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Sie beachten die für ihre Arbeit und deren Ergebnisse und Wirkungen geltenden Gesetze und internationalen Konventionen und stellen sich gegen den Missbrauch der Chemie, z.B. zur Herstellung von Chemiewaffen und Suchtmitteln. Bei der Erarbeitung, Anwendung und Verbreitung von chemischem Wissen sind sie der Wahrheit verpflichtet und bedienen sich keiner unlauteren Methoden. Mitglieder, die gegen diese Grundsätze verstoßen, schädigen das Ansehen der Wissenschaft und des Berufsstandes. Sie können aus der GDCh ausgeschlossen werden."
Zu den Patentschriften von Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger kann bei DEPATISnet recherchiert werden.
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