Dipl.-Ing. Dr. E. h. mult.
geboren: 30. Juni 1912, Schwerin, Mecklenburg
gestorben: 25. Juli 2003, Grünwald bei München
"Das Entscheidende - das gilt besonders für uns Erfinder - ist, dass wir im Leben nie die Fähigkeit verlieren, uns zu wundern."
Manche nennen ihn Vater der Luftfahrt, er selbst sah sich mit "Technosoph" am besten beschrieben. Der Hubschrauber "BO 105", der Auto-Airbag sowie die Panzerabwehrrakete "Cobra" sind mit seinem Namen eng verbunden.
Der "BO 105" revolutionierte die Hubschrauberwelt dank seiner elastischen, glasfaserverstärkten Kunststoff-Rotorblätter und der gelenklosen Blattanschlüsse. Der Mehrzweckhubschrauber wurde ab 1970 vom ADAC in der Luftrettung und von der Bayerischen Polizei eingesetzt. Die Bundeswehr nutzte ab 1978 ihn als Aufklärungs- und Panzerabwehr-Hubschrauber. Heute fliegen mehr als 1400 "BO 105" in aller Welt.
Bölkow arbeitete nach Abschluss seines Studiums von 1939 bis 1945 als Ingenieur bei der Flugzeug AG Messerschmitt. Hier leitete er die Entwicklung des ersten in Serie gebauten düsengetriebenen Jagdflugzeugs der Welt.
1948 gründete er in Stuttgart sein eigenes Ingenieurbüro für Bautechnik und Automation. Hier wurden u.a. innovative Baumethoden, Großautomaten und neuartige Baumaschinen entwickelt. Nach Freigabe der Lufthoheit in Deutschland wandte er sich ab 1955 erneut der Entwicklung von wehrtechnischen Flugkörpern, Flugzeugen und Hubschraubern zu.
1968 fusionierte Bölkow mit Messerschmitt und ein Jahr später gründete sich der Luft- und Raumfahrtkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm, der 1989 in die DASA integriert wurde und 1999 in der EADS aufgegangen ist.
Die Bölkow-Firmengruppe machte innovative Schritte in der Luft- und Raumfahrt, bei Waffensystemen, Satelliten und Verkehrssystemen.
Bölkow galt als Visionär auf dem Gebiet der alternativen Energieformen wie z.B. der Wasserstoff-Solartechnologie. 1983 wurde auf seine Initiative hin die Ludwig-Bölkow-Stiftung gegründet, die
Forschung betreibt auf den Gebieten der erneuerbaren Energien, der Solar-Wasserstofftechnik, der Transportsysteme und des Umweltschutzes.
Zu den Patentschriften von Ludwig Bölkow kann bei DEPATISnet recherchiert werden.
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