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Prof.Dr.E.h.mult.

Konrad Zuse


geboren: 22.06.1910, Berlin-Wilmersdorf

gestorben: 18.12.1995, Hünfeld


"Der Glaube an eine bestimmte Idee gibt dem Forscher den Rückhalt für seine Arbeit. Ohne diesen Glauben wäre er verloren in einem Meer von Zweifeln und halbgültigen Beweisen."

Zuse gab seine Festanstellung 1936 als Statiker auf, um die Vision einer programmierbaren Maschine zu verwirklichen.

Rechenmaschine und Digitalrechner

Nach dem Abschluss des Bauingenieurstudiums arbeitete Zuse bis 1935 als Statiker für die Flugzeugwerke Henschel. "Aus eigener Faulheit", da er die zeitraubenden statischen Berechnungen nicht mochte - wie er einmal erzählte - begann er 1934 mit dem Bau einer programmgesteuerten Rechenanlage auf mechanischer Basis. In dem Wohnzimmer seiner Eltern wuchs die Anlage und nahm zuletzt vier Quadratmeter ein.
Die mechanische Rechenmaschine Z1 war 1938 fertig gestellt, funktionierte aber aufgrund der Unzuverlässigkeit ihrer Bauteile nicht einwandfrei.
Zuse gründete 1940 die Zuse Apparatebau Berlin, eines der ersten Unternehmen der IT-Branche. In den folgenden Jahren entwickelte er die Z3, einen voll arbeitsfähigen programmgesteuerten elektromechanischen Digitalrechner. Zu dieser Zeit schuf er auch die Programmiersprache "Plankalkül".
Die Z4, fertig gestellt 1945, galt zeitweise als einziger funktionierender Rechner Europas. Sie kam an der Züricher Hochschule zum Einsatz und half Wissenschaftlern bei theoretischen Arbeiten auf Gebieten der Schaltalgebra und bei Computeralgorithmen. Die ab 1955 in Serie gefertigten Geräte kamen im In- und Ausland zum Einsatz.

Plankalkül

Zwischen 1942 und 1945 entwickelte Zuse Plankalkül, die heute in der Fachwelt als erste höhere Programmiersprache gilt. Der Plankalkül "... arbeite mit Variablen, die verschiedene Strukturen darstellen können, er kenne die Zuweisung, die bedingte Verzweigung und Schleifen."(Quelle: Pressedienst FU Berlin 20.2.2000)
Die Programmiersprache lag lange nur als schriftlicher Entwurf vor. Informatiker bauten einen Compiler, so dass nun Programme im Plankalkül geschrieben werden können und auf dem Computer laufen. So wurde Zuses Hoffnung erfüllt, die er 1957 in einem Vortrag äußerte, dass sein Plankalkül "nach einem Dornröschenschlaf doch noch zum Leben erweckt wird".

Nachbauten

Zuse baute die Z1 nach, die im Museum für Technik und Verkehr in Berlin zu besichtigen ist. Ein Nachbau der Z3 steht im Deutschen Museum München. Im Original blieb nur die Z4, die zweite universelle Rechenanlage mit elektronischer Bauweise, erhalten.
Nachdem die Zuse AG in Bad Hersfeld in der Siemens AG aufging, widmete sich Zuse wieder verstärkt seinen wissenschaftlichen Forschungen. Er lehrte als Honorarprofessor an der Universität Göttingen. Unter dem Pseudonym Kuno See malte er.

Patentrecherche

Zu den Patentschriften von Konrad Zuse kann bei DEPATISnet recherchiert werden.

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Foto Zuse
© H. Zuse


Patentschrift DE-975966

"Rechenmaschine zur Durchführung von arithmetischen Rechenoperationen"

(PDF - 1,38 MB)

 
 
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