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geboren: 14.12.1911, Dessau
gestorben: 13.03.1998, Melbourne, Florida
"Die Propeller machten ein schreckliches Geräusch. Das Flugzeug vibrierte, da es Kolbenmotoren hatte. Sie konnten sich nicht einmal mit ihrem Nachbarn unterhalten. Es war nicht so romantisch, wie ich erwartet hatte ... Fliegen sollte doch etwas elegantes sein."
Von Ohain entwickelte in den dreißiger Jahren einen neuartigen Flugzeugantrieb für das erste Düsenflugzeug der Welt.
Er studierte ab 1930 Physik an der Georg-August-Universität in Göttingen, und schloss 1935 mit einer Dissertation ab.
Bereits während seines Studiums suchte er nach einem neuen Antriebssystem für Flugzeuge.
Das bis dahin verwendetete System von Kolbenmotor und Luftschraube verursachte sowohl starke Vibrationen als auch enorme Geräusche.
Zusammen mit dem Automechaniker Max Hahn baute er ein Versuchsmodell eines Flugzeugtriebwerks. Als das Projekt zu kostspielig wurde, wandte sich von Ohain mit einer Empfehlung seines Professors an den Flugzeugkonstrukteur Heinkel. Dieser stellte von Ohain und Hahn umgehend ein und gründete eine geheime Forschungswerkstatt, ohne staatliche Stellen zu informieren.
In der Folgezeit drangen fremde, zischende Laute aus der Halle. Im März 1937 absolvierte der Testmotor einen Probelauf. Zeitgleich zum neuen Triebwerk wurde ein Flugzeug mit modernster Aerodynamik entwickelt.
Am 27. August 1939 hob das erste Düsenflugzeug der Welt vom Flugplatz Rostock-Marienehe ab. Die Heinkel He-178 hatte keinen Propeller mit Motor sondern ein Strahltriebwerk.
besteht aus den Komponenten Laufrad, Verdichter, Brennkammer, Turbine und Schubdüse. Das Laufrad verdichtet die angesaugte Luft, die anschließend in der Brennkammer erwärmt wird. Durch die Expansion in der Brennkammer strömt die Luft durch die Turbine und Schubdüse hinaus. Die Antriebsleistung für den Verdichter wird in der Turbine erzeugt, die restliche Energie des Luftstrahls wird durch die Düse zum Vortrieb benutzt.
Von Ohain meldete 1936 das Patent "Verfahren und Apparat zur Herstellung von Luftströmungen zum Antrieb von Flugzeugen" an. Zu dieser Zeit hatte bereits Frank Whittle in England das erste Strahltriebwerk angemeldet. Da beide Ideen wichtige Unterschiede aufwiesen, erhielt von Ohain 1937 das Patent.
1947 ging von Ohain in die USA und arbeitete dort als Wissenschaftler an der US-Air-Force-Base Ohio, später in Tennessee, am heutigen Arnold Engineering Development Center. Bis 1992 lehrte und forschte er an der University of Dayton.
Zu den Patentschriften von Hans-Joachim Pabst von Ohain kann bei DEPATISnet recherchiert werden.
© Jakob Forthuber
Patentschrift CH-184920
"Verfahren und Vorrichtungen zum Umwandeln von Schwingungen in Lichtschwankungen."
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