geboren: 12. Mai 1924, Stettin
gestorben: 31.12.2002, Hamburg
"Ein erfolgreicher Erfinder ist eigentlich ein Unternehmer, der sich überlegen muss, was der Markt morgen braucht."
Dethloff ist Mitentwickler der Chipkarte und Erfinder der Mikroprozessorkarte.
Seit 1981 kommt die Chipkarte in immer weiteren Lebensbereichen zur Anwendung und veränderte seitdem gewohnte Abläufe.
1949 legte Dethloff die Prüfung zum Rundfunk-Mechanikermeister ab. Bereits ein Jahr später gründete er die Firma "Dethloff Elektronik" und stellte Sprech- und Kommandoanlagen für Schiffe her. Nach dem Verkauf der Firma baute er ab 1965 das Unternehmen "Jürgen Dethloff Hamburg" auf.
Gemeinsam mit Helmut Göttrup meldete er 1969 die Idee einer Plastikkarte mit integriertem Schaltkreis beim Deutschen Patent- und Markenamt an. "Identifizierungsschalter" war der Titel der Patentanmeldung und wurde später als Chipkarte bekannt.
Die Mikroprozessorkarte, die heute in Form von Telefon-, Kredit-, Eurocheque- oder aber Patientendatenkarten in jeder Brieftasche zu finden ist, wurde von Dethloff 1977 zum Patent angemeldet.
Die Chipkarten aus Plastik enthalten einen oder mehrere Halbleiterchips. Man unterscheidet Speicherkarten und Mikroprozessorkarten.
Speicherkarten besitzen eine einfache Logikschaltung mit einem zusätzlichen beschreibbaren und lesbaren Speicher. Sie werden beispielsweise für vorbezahlte Telefonkarten und Krankenversichertenkarten genutzt.
Mikroprozessorkarten, auch Smartcards genannt, können frei programmiert werden und besitzen daher eine hohe Funktionalität. Sie enthalten Daten, die mittels Identifikator gelesen bzw. beschrieben werden können.
Die Telefonkarte der France Telekom war 1984 die erste in großem Stil eingesetzte Chipkarte. Seitdem wird sie u.a. zur bargeldlosen Bezahlung als EC-/Kreditkarte und in der Telekommunikationsbranche als Telefon-/Handykarte eingesetzt.
Große Erfolge erzielte Dethloff nicht nur als Erfinder, sondern auch als Berater für innovative Anwendungen der Mikroprozessor-Karte in der Kommunikations-Industrie.
Die Chipkarte wird in Zukunft noch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in weiteren Bereichen erschließen. Dethloff trat stets dafür ein, dass die Chipkarte nicht zu einem "Instrument der Herrschenden" werden sollte.
Zu den Patentschriften von Jürgen Dethloff kann bei DEPATISnet recherchiert werden.
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