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Weltwassertag 2020
Erfindungen im Kampf gegen Wassermangel
Der Klimawandel ist untrennbar mit der Frage der Trinkwasserversorgung verbunden, so die Vereinten Nationen. Er beeinflusst den Wasserkreislauf, fördert Extremwetter, beeinträchtigt die Wasserqualität und erschwert die Abschätzung der Verfügbarkeit der Trinkwasservorräte.
Die Klimapolitik muss auf nationalen wie auf regionalen Ebenen einen integrierten Ansatz zum Umgang mit Klimawandel und Wasserwirtschaft verfolgen, so die UN: „Business as usual ist keine Option mehr“. Es gelte unter anderem, Strategien zu entwickeln, um Bevölkerungsgruppen mit geringerem Einkommen, die stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, zu unterstützen.
Trinkwasser ist der kostbarste Rohstoff der Erde
Fast die Hälfte der Menschheit ist laut Weltwasserbericht der Vereinten Nationen von Wassermangel bedroht. Demnach leben mehr als 2 Milliarden Menschen in Ländern mit hohem „Wasserstress“ und fast vier Milliarden Menschen in Gebieten, in denen mindestens einen Monat pro Jahr schwerer Wassermangel droht. 2050 werden es Prognosen zufolge bis zu 5,7 Milliarden sein. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen, vor allem Kinder, an Wassermangel oder verunreinigtem Wasser.
Der Wasserverbrauch ist laut UN seit den 1980er Jahren weltweit um etwa 1% pro Jahr gestiegen, was auf eine Kombination aus Bevölkerungswachstum, sozioökonomischer Entwicklung und veränderten Verbrauchsmustern zurückzuführen ist. Es wird erwartet, dass die weltweite Wassernachfrage bis 2050 weiterhin in ähnlicher Größenordnung zunimmt, was einen Anstieg von 20 bis 30 Prozent über das derzeitige Niveau der Wassernutzung hinaus bedeutet. Der Klimawandel verschlimmert den Wassermangel zusätzlich.
Erfindungen für eine bessere Wasserversorgung
Bei der Bekämpfung des Wassermangels spielen auch neue Techniken eine wichtige Rolle. Die Vielzahl der in den letzten Jahren beim DPMA eingegangenen Anmeldungen von Gebrauchsmustern und Patenten rund um die Wasserwirtschaft spiegelt die verschiedenen Ansätze zur Bekämpfung der Trinkwasserknappheit in ariden, also sehr trockenen Gebieten.
Ein paar Beispiele:
- So werden etwa immer wieder neue Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser entwickelt, die auch die umweltfreundliche Entsorgung und möglichst störungsunempfindliche Verarbeitung der Komponenten berücksichtigen, z.B. DE102015109119B4, DE102014015980A1, DE112017003735T5 oder auch DE202017002007U1 ("Entsalzungsflasche").
- Solarbetriebene Brunnenpumpen oder Destillationsgeräte eröffnen Wege, der Wasserknappheit in heißen, trockenen Gebieten entgegen zu treten, etwa DE212016000061U1 oder DE202017004281U1.
- Immer weiter entwickelte Filtersysteme helfen dabei, Wasser aufzubereiten und trinkbar zu machen, beispielsweise DE102018119771A1, DE102017111014A1 oder DE202014102280U1.
- Schnelltests, mit denen sich in kurzer Zeit die Wasserqualität bestimmen lässt, zeigen, welches Wasser gefahrlos getrunken werden kann, siehe z.B. DE202016104539U1 oder EP03171172B1 (1,56 MB).
- Aufbereitungsanlagen helfen, Wasservorräte optimal auszunutzen. Hier werden ständig neue Ansätze zur Aufbereitung oder Säuberung (weiter-)entwickelt, siehe zum Beispiel DE102016012612A1, DE202017007166U1, EP03330228A1 oder DE102015013916B3.
- Es gibt auch einige neue, innovative Ansätze zur Gewinnung von Trinkwasser, z.B. DE102016012612A1 (Wassergewinnung aus Umgebungsluft), DE102018207875A1 (Trinkwassergewinnung in Kraftwerken, auch WO002019219472A1) oder DE202019100179U1 (Wassergewinnung im Fahrzeug).
Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich für UN-Water durch die UNESCO und deren World Water Assessment Programme (WWAP) erstellt. Dazu arbeiten 31 UN-Organisationen mit der UNESCO zusammen. Seit 2014 wird er jährlich mit einem Themenschwerpunkt herausgegeben.
Bilder: UN
Stand: 08.10.2024
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