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"Flexibel im Kopf bleiben – das macht mir besonders Spaß"

Dr. Katharina Karpis über ihre Arbeit als Patentprüferin im DPMA und ihren Weg von der Wissenschaft ins Amt
Steckbrief
Name: Dr. Katharina Karpis
Aktuelle Position: Patentprüferin in der Abteilung "Anorganische Chemie, Verfahrenstechnik, Beschichtungen"
Beim DPMA seit: 2016
Ausbildung/Studium: Studium Chemie und Biochemie und anschließende Promotion
Wie erklärt man einem Laien auf die Schnelle, was Elektrolyse ist? Für Dr. Katharina Karpis kein Problem: "Wasser wird mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten", sagt sie ganz selbstverständlich. Für die promovierte Chemikerin ist das Alltag: Sie prüft beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) unter anderem Patente in ihrem Spezialgebiet - der Elektrolyse.
Doch das ist nur eines von sieben technischen Fachgebieten, in denen Katharina Karpis unterwegs ist. "Ich beschäftige mich zum Beispiel auch mit dem Reinigen, Abtragen und Beschichten metallischer Werkstoffe - also etwa mit Verfahren zum Korrosionsschutz für Stahlbänder, Windräder oder Komponenten aus der Luftfahrt oder Automobilindustrie."
Jeden Tag Neues lernen
Gerade diese Vielseitigkeit reizt sie besonders an ihrer Arbeit als Patentprüferin: "Bei sieben Prüfgebieten bleibt man flexibel im Kopf. Man muss sich immer wieder in neue Technologien eindenken. Das macht die Arbeit spannend, aber fordert auch eine große Lernbereitschaft." Dass sie den Dingen gern auf den Grund geht, war für sie schon früh klar: "Naturwissenschaften haben mich schon immer fasziniert, Mathe und Chemie ganz besonders. Die erklären die Welt."
Ermutigung statt Zweifel
Katharina Karpis' Begeisterung für Naturwissenschaften wurde schon früh geweckt, vor allem durch ihre Mutter: "Für sie war klar, dass ich aufs Gymnasium gehe, obwohl sie selbst keinen akademischen Hintergrund hat."
Obwohl die Grundschule skeptisch war, ob das Gymnasium das Richtige sei, wurde sie zu Hause mit Überzeugung bestärkt: "Meine Eltern haben immer an mich geglaubt und mir das Gefühl gegeben, dass ich alles schaffen kann."
Auf dem Mädchengymnasium fand sie schnell ihren Platz – und glänzte besonders in Mathe und Chemie: "Vielleicht auch, weil man dort nicht so leicht in Schubladen gesteckt wurde."

Wissenschaftliche Exzellenz trifft auf Praxisnähe
Katharina Karpis studierte Chemie und Biochemie an der LMU München und promovierte anschließend am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, ebenfalls zum Thema Wasserstoff. Für ihre Dissertation wurde sie mit dem Römer-Preis sowie weiteren wissenschaftlichen Auszeichnungen geehrt.
Der Weg zum DPMA begann… über den Wolken, auf einem Flug nach Athen: "Neben mir saß ein Prüfer vom Europäischen Patentamt. Wir kamen ins Gespräch. Seine Arbeit fand ich so spannend, dass ich das Thema nie ganz losgelassen habe. Später habe ich mich dann beim DPMA beworben und hier meine berufliche Heimat gefunden."
Einblicke statt Floskeln: So war der Einstieg ins Amt
An ihren Bewerbungsprozess erinnert sich Katharina Karpis noch gut: "Ich durfte mir direkt einen Arbeitsplatz anschauen und viele Fragen stellen. Das Gespräch war offen, informativ und sehr wertschätzend. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass hier echte Expertise gefragt ist - aber auch Interesse an den Menschen, die hier arbeiten."
Heute ist sie seit rund neun Jahren im Amt und nach wie vor begeistert von der Kombination aus Technik, Sprache und Struktur, die die Prüfungstätigkeit mit sich bringt und von der Möglichkeit, sich auch fachlich weiterzuentwickeln.
Wissen weitergeben und Neugier wecken
Neben ihrer Haupttätigkeit engagiert sich Katharina Karpis auch in der Ausbildung von Patentanwaltskandidatinnen und -kandidaten, gibt Schulungen und betreut Besuchergruppen. Besonders wichtig ist ihr dabei die Nachwuchsförderung: "Ich finde es großartig, dass wir beim Girls'Day dabei sind. So können Mädchen direkt erleben, wie spannend Technik, Erfindungen und Patente sein können. Vielleicht entscheidet sich ja die eine oder andere später für ein technisches Studium – und wird in ein paar Jahren meine Kollegin. Das würde mich sehr freuen."
Bilder: DPMA/Alex Boettcher
Stand: 25.09.2025
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