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„Als Prüferin kann ich mich intensiv mit den technischen Neuerungen auf meinen verschiedenen Prüfungsgebieten auseinandersetzen, meine eigenen Erfahrungen einbringen, selbstständig und eigenverantwortlich agieren. Darüber hinaus kann ich mich als Dozentin engagieren. Meine Arbeitszeit kann ich flexibel gestalten und der Arbeitsplatz ist sicher. Diese Kombination ist für mich das Wertvollste.“

Patentprüferin im Interview

Dr. Stefanie Philipps, Patentprüferin und Gruppenleiterin im Bereich Chemie, Verfahrenstechnik, Beschichtungen

DPMA:Wie lange arbeiten Sie schon im DPMA und in welcher Position?

Dr. Stefanie Philipps:Seit mehr als 14 Jahren arbeite ich am DPMA, inzwischen als Gruppenleiterin.

DPMA:Was und an welcher Hochschule haben Sie studiert?

SP:Ich habe Bereiche der Chemie und Verfahrenstechnik studiert und an der Universität Karlsruhe (TH) im Wasseringenieurwesen promoviert.

DPMA:Was hat Sie dazu bewogen, sich beim DPMA zu bewerben?

SP:Ein sicherer Arbeitsplatz und die Möglichkeit, weiterhin in den technischen Fortschritt involviert zu sein.

DPMA:In welchem Bereich haben Sie gearbeitet, bevor Sie im DPMA angefangen haben?

SP:In der Umweltforschung, der Umwelt- und Textilanalytik mit Qualitätssicherung, im Verbraucherschutz und in der Verfahrenstechnik.

DPMA:Welche besonderen Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen muss man als Patentprüfer/Patentprüferin mitbringen?

SP:Man muss etwa fünf Jahre in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf gearbeitet haben, gerne selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten und gerne mit elektronischen Systemen für Datenbankrecherchen und für die Bearbeitung von Prüfungsabläufen umgehen. Darüber hinaus ist es wichtig, sich in Bescheiden und Beschlüssen präzise auszudrücken. Großes Engagement bei der Einarbeitung in komplexe Themen und eine hohe Lernbereitschaft im technischen und juristischen Bereich sind ebenfalls erforderlich. Fremdsprachenkenntnisse sind zumindest in Englisch erforderlich. Französische Sprachkenntnisse können in hauseigenen Sprachkursen erlernt oder erweitert werden.

DPMA:Muss man juristische Kenntnisse mitbringen, wenn man sich als Patentprüfer bewirbt?

SP:Nein, das ist Inhalt umfangreicher Schulungen.

DPMA:Wie sieht die erste Zeit im DPMA aus?

SP:Die ersten 18 Monate wird man von einem Mentor, einer Mentorin eingearbeitet und durchläuft ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm unter anderem in Recherchen, den Anwendungen in der elektronischen Schutzrechtsakte und im Patentrecht. Erst danach bearbeitet man eigenverantwortlich eigene Akten. Die Qualifizierung läuft dann noch bis zum 36. Monat mit Pflichtschulungen weiter.
Für jeden neu eingestellten Mitarbeiter, jede neue Mitarbeiterin wird ein Qualifizierungsplan erstellt, in dem die zu durchlaufenden Schulungen und die durchzuführenden Tätigkeiten im Patentprüfungs- und Rechercheverfahren, in weiteren Verfahren sowie in der Rechtsqualifizierung aufgelistet werden.

DPMA:Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?/ Wie kann man sich einen Arbeitstag als Patentprüferin vorstellen?

SP:Als Patentprüferin sitze ich überwiegend am PC, recherchiere in unterschiedlichen Datenbanken nach einem mir vorliegenden Sachverhalt einer Patentanmeldung, schreibe Prüfungsbescheide und Beschlüsse. Weiterhin bin ich Ansprechpartnerin bei Fragen in der Anwendung der elektronischen Schutzrechtsakte. Darüber hinaus bin ich auch Dozentin für unsere elektronische Aktenführung und koordiniere die dafür notwendigen Schulungen.

DPMA:Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit am meisten?

SP:Die Möglichkeit, unabhängig zu arbeiten und in den technischen Fortschritt involviert zu sein. Weiterhin gebe ich als Gruppenleiterin und Dozentin gerne mein Wissen an andere weiter.

DPMA:Erhalten Sie Einblick in andere (verwandte) Prüfgebiete?

SP:Ja, schon alleine dadurch, dass man auch bei Bedarf in verwandten Gebieten einen Anmeldungsgegenstand recherchiert.

DPMA:Wie halten Sie sich technisch auf dem neuesten Stand? Ist dies wichtig?

SP:Das ist sehr wichtig. Es gibt zum einen ein riesiges Angebot an Fachzeitschriften, die uns zum Teil auch elektronisch zur Verfügung stehen. Zum anderen kann man sich auch auf Messen und Kongressen sowie sonstigen Fachveranstaltungen weiterbilden.

DPMA:Was schätzen Sie am DPMA als Arbeitgeber?

SP:Als Prüferin kann ich mich intensiv mit den technischen Neuerungen auf meinen verschiedenen Prüfungsgebieten auseinandersetzen, meine eigenen Erfahrungen einbringen, selbstständig und eigenverantwortlich agieren. Darüber hinaus kann ich mich als Dozentin engagieren. Meine Arbeitszeit kann ich flexibel gestalten und der Arbeitsplatz ist sicher. Diese Kombination ist für mich das Wertvollste.

DPMA:Welchen besonderen/nützlichen Tipp haben Sie für neue Kolleginnen und Kollegen?

SP:Lernbereitschaft und Engagement sind wichtige Voraussetzungen, dann bildet sich nach und nach aus der Vielzahl der neuen Tätigkeiten eine Gesamtheit.

DPMA:Wie wichtig ist der Austausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen?

SP:Ich finde es wichtig, wenn man sich auch mal bespricht, wie eine Kollegin oder ein Kollege einen bestimmten Sachverhalt sehen würde. Außerdem gibt es Verfahren, die man mit anderen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam bearbeitet.

DPMA:Wie schaffen Sie es, Beruf und Familie zu vereinbaren?

SP:Durch die gleitende Arbeitszeit ist es sehr gut möglich, sich die Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Zusätzlich gibt es bei bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit, einen Teil der Arbeitszeit in Telearbeit zu erledigen oder in Teilzeit zu arbeiten.

Stand: 10.11.2020