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"Jugend forscht"-Bundesfinale 2025

Das DPMA gratuliert zu 60 Jahren "Jugend forscht"

Personengruppe

Die Siegerinnen und Sieger des 60. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht in Hamburg stehen fest: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (4.v.r.), Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (3.v.l.), Bundesbildungsministerin Karin Prien (3.v.r.), der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher (2.v.l.), der Präsident der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg Prof. Dr. Klaus Beckmann (l.), das Mitglied des Vorstands der Lufthansa Technik AG Harald Gloy (r.) und die Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht e. V. Dr. Jessica Bönsch (2.v.r.) gratulieren dem Bundessieger Louis Schwarzlose (17, 4.v.l.) aus Hamburg, der mit dem Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ausgezeichnet wurde.

Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) gratuliert herzlich zum 60-jährigen Jubiläum von "Jugend forscht" – einem Wettbewerb, der seit sechs Jahrzehnten junge Menschen für Wissenschaft, Technik und Innovation begeistert. Unser besonderer Glückwunsch gilt allen Teilnehmenden und Preisträgerinnen und Preisträgern des diesjährigen Wettbewerbs, die beim diesjährigen Bundesfinale in Hamburg ausgezeichnet wurden. Bei der Siegerehrung war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend, unter dessen Schirmherrschaft "Jugend forscht" steht.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielten Oskar Rost (17) und Marius Strauß (18) aus Thüringen. Die beiden wollten eine transparentere und fairere Bewertung von schulischen Leistungen ermöglichen. Dazu entwarfen sie eine KI-basierte Software, die Fehlererkennung, Punkt­abzüge und Notenvorschläge bei Prüfungen automatisiert.

Mit dem Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit wurde Louis Schwarzlose (17) aus Hamburg ausgezeichnet. Er baute eine mobile Forschungsboje zur Erfassung von Umweltdaten in Gewässern. Sie kann autonom steuern und gewinnt den Strom für ihren Antrieb aus Wind- und Wellenkraft sowie Solarenergie.

Über den Preis der Bundesforschungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit freute sich David Rutkevich (20) aus Berlin. Er entwickelte ein computerbasiertes Verfahren, mit dem unvollständige Bildinformationen von MRT- oder Röntgenaufnahmen ergänzt werden können. Sein KI-Modell lässt sich in bestehende Systeme integrieren und übertrifft den aktuellen Stand der Forschung.

Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Vincent Engelbrecht (19) aus Bayern. Er programmierte eine spezielle Software, mit der sich alle zentralen Prozesse der Verwaltung von Zoos in einer App darstellen und steuern lassen. Die Managementplattform reduziert den Verwaltungsaufwand und verbessert die Lebensqualität der Tiere.

Bakteriophagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren. Misha Hegde (15) und Mia Maurer (15) aus Hessen fanden einen speziellen Phagen, mit dem sich das Bakterium Rhizobium rhizogenes, das Pflanzen befällt, umweltschonend bekämpfen lässt. Ihr Ansatz ersetzt Antibiotika und könnte künftig für die biologische Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft genutzt werden. Sie siegten im Fachgebiet Biologie.

Elisabeth Fischermann (17) und Tom Kreßbach (17) aus Bayern waren in Chemie erfolgreich. Die beiden entwickelten eine essbare Batterie in Tablettenform und nutzten dafür ungiftige Chemikalien. Ihre Batterie muss vor dem Einsatz nicht extra aufgeladen werden und kann in Zukunft für die medizinische Bildgebung von Magen und Darm als Energiequelle dienen.

Sienna Drack (16) und Claire Dillmann (17) aus Bayern errangen den Bundessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. In ihrem sogenannten Citizen-Science-Projekt fotografierten Bürgerinnen und Bürger mit Handykameras die Reflexion des Erdlichts auf der Mondoberfläche. Anhand der so ermittelten Daten ist es möglich, neue Erkenntnisse zur Vegetationsentwicklung auf der Erde zu gewinnen.

Der Bundessieg in Mathematik/Informatik ging an Simon Neuenhausen aus Nordrhein-Westfalen. Für einen verbreiteten, kostengünstigen Minicomputer entwickelte der 17-Jährige eine frei zugängliche WLAN-Funktion. So lässt sich der eingebaute Chip dazu nutzen, Netzwerke einzurichten, neue Anwendungen zu testen oder Sicherheitslücken zu erkennen.

Im Fachgebiet Physik überzeugte Johanna Freya Pluschke (18) aus Niedersachsen die Jury. Sie programmierte eine Software, mit der sich zentrale Prozesse von Ionentriebwerken, die auch Raumfahrzeuge elektrisch antreiben, nachbilden lassen. Unter anderem lässt sich damit simulieren, wie das Gas, das für den Schub sorgt, ionisiert beziehungsweise elektrisch aufgeladen wird.

Technik-Bundessieger wurde Jonathan Baschek (16) aus Rheinland-Pfalz. Der Jungforscher entwickelte eine kostengünstige Augmented-Reality-Brille. Zentrales Element ist ein Mikrochip, der mit mehreren Sensoren kommuniziert. Die Optik der Brille ist so gestaltet, dass pro Auge ein kleines Bild wie bei einem Head-up-Display erscheint.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger, Kurzbeschreibungen aller Projekte, Videos ehemaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie weiterführende Informationen gibt es unter externer Link jugend-forscht.de.

Erfindungsschutz von Anfang an mitdenken

"Jugend forscht" ist eine Plattform für kreative Ideen, technische Erfindungen und visionäres Denken. Genau hier entstehen oft Innovationen, die das Potenzial haben, unsere Zukunft nachhaltig zu verändern. Wer eine eigene Erfindung macht, sollte frühzeitig auch an den Schutz denken – etwa durch ein Patent oder ein Gebrauchsmuster. Nur so lassen sich Ideen wirksam sichern und wirtschaftlich nutzen.

Das DPMA steht als zentrale Anlaufstelle für den gewerblichen Rechtsschutz allen jungen Erfinderinnen und Erfindern zur Seite – mit Informationsangeboten rund um Patente, Marken und Designs. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre voller kluger Köpfe, spannender Projekte und bahnbrechender Ideen.

Der "Jugend forscht"-Wettbewerb

"Jugend forscht" ist der größte europäische Jugendwettbewerb in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Das Ziel dieser Stiftung ist es, junge Menschen zu fördern und deren Interesse für diese Fächer zu wecken, um so auch weiterhin technologischen Fortschritt für die Zukunft zu gewährleisten. Das DPMA ist Jurymitglied und begleitet den Landeswettbewerb "Jugend forscht" in Bayern.

Bild: Stiftung Jugend forscht e. V./HSU

Stand: 02.06.2025