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Schutz geistigen Eigentums "wichtiger denn je"

Blick in den Saal und auf die Bühne mit Podiumsdiskussion

DPMA-Präsidentin wirbt beim IP-Awareness Day in Hamburg für die stärkere Nutzung gewerblicher Schutzrechte – insbesondere durch kleine und mittlere Unternehmen

Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA), Eva Schewior, hat vor Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden in Hamburg auf die zentrale Bedeutung von geistigem Eigentum für die wirtschaftliche Entwicklung hingewiesen. Das Bewusstsein für den Wert geistigen Eigentums sei „ein wichtiger Schlüssel zur nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagte die DPMA-Präsidentin beim IP-Awareness Day 2024 der Handelskammer Hamburg am 12. März. „Gewerbliche Schutzrechte sind wichtiger denn je, wenn wir die Entstehung von Innovationen anregen und deren wirtschaftliches Potenzial voll ausschöpfen wollen.“ Das gelte nicht nur für große Konzerne, sondern auch für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als „Rückgrat unserer Volkswirtschaft“.

Frau Schewior am Rednerpult

DPMA-Präsidentin Eva Schewior

Die DPMA-Präsidentin wies darauf hin, dass nach Zahlen des Statistischen Bundesamts mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland KMU seien. Rund 60 Prozent aller Beschäftigten arbeiten demnach bei einem solchen Unternehmen. Nur zehn Prozent der KMU verfügen aber nach Daten des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum über gewerbliche Schutzrechte. In der Bewusstseinsbildung für den Schutz geistigen Eigentums liege ein großes Potenzial, um die wirtschaftliche Entwicklung der KMU zu fördern. Schewior verwies auf Studien, nach denen KMU, die Inhaber von Rechten des geistigen Eigentums seien, 68 Prozent mehr Einnahmen pro Mitarbeiter erzielen als KMU ohne solche Rechte. 93 Prozent der KMU mit Schutzrechten seien demnach der Meinung, dass diese Rechte sich positiv auf ihr Unternehmen auswirken.

Eva Schewior hob in diesem Zusammenhang auch das große Engagement des DPMA für die Bewusstseinsbildung hervor. Seit etwas mehr als zwei Jahren hat das Amt aufgrund des neuen Paragrafen 26a Patentgesetz den Auftrag, die allgemeine Öffentlichkeit und insbesondere KMU noch aktiver über die Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums informieren. Dank dieses gesetzlichen Mandats könne das DPMA „noch stärker daran mitwirken, die genannten Potenziale zu heben“.

Für die neuen Aufgaben hat das Amt vor einiger Zeit begonnen, ein neues interdisziplinäres Team aufzubauen. Das Team arbeitet zur Bewusstseinsbildung auf internationaler Ebene unter anderem mit der Weltorganisation für geistiges Eigentum und weiteren europäischen Organisationen zusammen. In verschiedenen Arbeitsgruppen des EUIPO und des EUIPO Observatory arbeitet das DPMA-Team aktiv mit und koordiniert europäische Förderprogramme auf nationaler Ebene, damit KMU in Deutschland von finanzieller Unterstützung profitieren können. Die Kolleginnen und Kollegen konzipieren und erstellen auch neues Informationsmaterial und Kampagnen.

Neben der DPMA-Präsidentin sprachen beim Hamburger IP-Awareness Day auch Vinod Philip, Mitglied des Vorstands der Siemens Energy AG, Lars Frahm, Geschäftsführer, HY.AIR Energy GmbH, Dr. Ishak Jonas Isik, Head of Intellectual Property, Siemens Energy Global GmbH & Co. KG, Christoph Schepan, Managing Partner, Next Commerce Accelerator GmbH sowie Dr. Hendrik Freudenberger, Senior EP Patent Attorney, Ingredion Germany GmbH, Dr. Hartwig Grothkopp, Leiter/Head of Intellectual Property, Jungheinrich AG, Dr. Sabine Kossak, OLBRICHT Patentanwälte, Dr. Hanna Blaschke, IPC Innovations- und Patent-Centrum, Handelskammer Hamburg und Katharina Keienburg, Beraterin Wissens- und Technologietransfer, Innovations Kontakt Stelle (IKS) Hamburg.

Bilder: Kati Jurischka

Stand: 14.03.2024