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140 Jahre Patent- und Normenzentrum Aachen

Das DPMA gratuliert zum Jubiläum

Aspirin aus Wuppertal, Backpulver aus Bielefeld, 4711 - Echt Kölnisch Wasser, Gummibärchen von Hans Riegel Bonn, Hugo Erfurts Raufasertapete, Hans Haupts Knirps und Melitta Bentz' Kaffeefilter - das sind alles bahnbrechende Erfindungen aus Nordrhein-Westfalen. Und das Erfinden geht weiter: Im Ranking der innovativsten Bundesländer lag Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021 mit 5.675 Patentanmeldungen auf Platz 3. Seit 140 Jahren an der Seite der nordrhein-westfälischen Erfinderinnen und Erfinder steht das externer Link Patent- und Normenzentrum Aachen (PNZ Aachen). Anlässlich seines Jubiläums stellt sich das PNZ Aachen hier vor. Wir gratulieren unserem Kooperationspartner - und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

PNZ Aachen: Von Bonn und Köln bis zum Niederrhein - und ganz nah an Belgien und den Niederlanden

Das PNZ-Aachen, einziges Patentinformationszentrum in NRW neben dem ITP der Uni Dortmund, ist eine Einrichtung der Universitätsbibliothek der externer Link RWTH Aachen University. Neben den Hochschulangehörigen, die zu etwa 50 Prozent der Kundschaft ausmachen, betreut das kleine, engagierte Team KMU und Startups; hauptsächlich in der Städteregion Aachen, aber auch bis nach Köln, Bonn und an den Niederrhein. Zahlreiche innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen machen die Region zu einem herausragenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Sie ist geprägt von technologiebasierten Gründungen, zum einen durch die hochaktive Universität, die erst kürzlich von der Plattform Top50Startups.de zur besten deutschen Gründerhochschule gekürt wurde. Zum anderen hat sich Aachen zu einem der Top-Standorte für Start-ups entwickelt. Aachen liegt damit direkt hinter Metropolen wie Berlin, München und Hamburg. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit den Kammern und Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region stehen wir in Kontakt mit vielen spannenden Projekten.

historisches Patentblatt von 1882 mit Verzeichis der Behörden, welche Patentschriften auslegen

Patentblatt von 1882

Wandel der Patentauslegestelle des Kaiserlichen Patentamts zum Kooperationspartner des Deutschen Patent- und Markenamtes

Das Patent- und Normenzentrum Aachen kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Erstmals offiziell erwähnt wurde es im Patentblatt des Kaiserlichen Patentamts 1882 als Patentauslegestelle der Königlichen Technischen Hochschule Aachen. Die Patentschriften standen damals ausschließlich der Hochschule "zum Nutzen von Forschung und Lehre in den Naturwissenschaften und der Technik" zur Verfügung. Sie war im Büchermagazin der Hochschulbibliothek untergebracht; die Einsichtnahme erfolgte im Lesesaal der Bibliothek.

historisches Gebäudefoto

erstes Bibliotheksgebäude

Ab 1945 war die Auslegestelle auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Der physische Bestand wuchs stetig an, sodass Mitte der 80iger Jahre eine Außenstelle bezogen werden musste. 1994, mit der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Patentinformationszentren wurde aus der Auslegestelle das Patentinformationszentrum (PIZ). Mit der Namensänderung änderte sich auch das Selbstverständnis, erste Schritte auf dem Weg zur Serviceeinrichtung waren gemacht. 2004 wurde dann eine offizielle Partnerschaft mit dem Deutschen Patent- und Markenamt eingegangen, 2009 folgte der Schritt zur Annahmestelle für das DPMA. Trotz der Möglichkeiten zur elektronischen Anmeldung wird der Service in der Region immer noch angenommen.

Maßgeschneiderte Angebote für Hochschule, KMU, Start-ups und Spin-Offs

Durch Fusion mit dem Normeninfopoint der Universitätsbibliothek in 2011 wurde aus PIZ das PNZ, das heutige Patent- und Normenzentrum - mit maßgeschneiderten Angeboten für Hochschule, KMU sowie Start-Ups und Spin-Offs. Wesentlich für die Entwicklung waren erfolgreiche Kooperationen in regionalen und (inter-)nationalen Netzwerken, z.B. mit der Aachener Gesellschaft für Innovations- und Technologietransfer, AGIT, mit der im Rahmen einer strategischen Partnerschaft 2016 ein Kooperationsvertrag geschlossen wurde. Jährliches Highlight der Zusammenarbeit mit AGIT, IHK und HWK Aachen ist der gemeinsam ausgerichtete Welttag des Geistigen Eigentums, WIP-Day, mit vielen gelungenen Informations- und Vortragsveranstaltungen. Beim externer Link AC2- Gründungs- und Wachstumswettbewerb steht das PNZ-Team den Teilnehmenden als Expertenteam zur Verfügung und unterstützt sie mit kostenfreien Beratungen und Recherchen.

Recherche, Beratung, Sensibilisierung für den Schutz des Geistigen Eigentums und Versorgung mit Normendokumenten

großer Briefkasten mit Einwurf für jeden Wochentag

Patentbriefkasten - hier kann man Anmeldungen zur Weiterleitung an das DPMA einwerfen

Die Aktivitäten des PNZ verteilen sich auf vier große Themenblöcke: Recherchedienste, Beratungsdienste und Aktivitäten zur Sensibilisierung für den Schutz des Geistigen Eigentums, sowie Versorgung mit Normendokumenten. Das nicht-juristische Beratungsangebot wurde 2015 komplett überarbeitet und neu konzipiert. Das Basisangebot besteht dabei aus der "IP-Strategie für Einsteiger", einem vertraulichen Auskunftsgespräch für Neulinge auf dem Gebiet, bei dem Kosten und Nutzen von Schutzrechten erläutert und die Planung des weiteren Vorgehens unterstützt werden.

Ein umfassenderes Beratungsangebot steht im Rahmen von IP-Pre-Diagnosis Beratungen zur Verfügung. Auch hier ist das PNZ-Team als Expertenteam in den EU-Förderprogrammen IPA4SME, IP Scan KMU Funds und Horizon 2020 IP Scan tätig. Ein wichtiger Aspekt dabei: In allen Beratungsangeboten ist ein Gutschein für eine kostenlose, betreute Einstiegsrecherche in den gewerblichen Schutzrechten enthalten.

Gruppenbild

Das Team des PNZ Aachen

Die betreute Recherche in Patenten, Marken und Designs ist der Einstieg in ein mehrstufiges Rechercheangebot. Im Falle von Markenrecherchen ist damit meist schon das Rechercheziel erreicht. Bei Patent- und Designrecherchen können sich die Kunden und Kundinnen danach entscheiden, ob sie die Recherche eigenständig in den vom PNZ bereitgestellten Profidatenbanken weiterführen oder eine komplette Recherche in Auftrag geben.

Ein neues, der Corona-Krise geschuldetes Angebot ist eine virtuelle Tageskarte, mit der ein eigener Datenbankzugang auf Tagesbasis möglich ist. Überhaupt hat die Pandemie die Arbeit im PNZ kaum eingeschränkt. Sehr schnell konnten alle Dienste virtuell angeboten werden, was sich für einige Zwecke durchaus als komfortabel erwies. Auch wenn jetzt wieder langsam Veranstaltungen in Präsenz stattfinden, bleibt mit den virtuellen Möglichkeiten eine Flexibilität erhalten, mit der den Kundenwünschen optimal begegnet werden kann.

Damit es nicht heißt: "Dat jibbet schon"

Neben zahlreichen Schulungs- und Informationsveranstaltungen (in 2021 etwa wurden bei 29 Veranstaltungen über 1.000 Menschen erreicht) veröffentlicht das PNZ Aachen monatlich ein externer Link Patent des Monats, in dem bahnbrechende Erfindungen vorgestellt werden. Darüber hinaus ist das PNZ Aachen auf FB, LinkedIn, Twitter und Instagram aktiv. Außerdem macht es in einem selbst gedrehten Video-Clip augenzwinkernd auf die Vorteile von Patentrecherchen aufmerksam.

PNZ Spot: "Dat jibbet schon" - Recherchieren. Patentieren. Produzieren – nicht andersrum!

Das PNZ freut sich darauf, weitere interessante Projekte mit seinen Partnerinnen und Partnern anzupacken.

Bilder: PNZ Aachen

Stand: 19.10.2022