Dr. jur. Erich Häußer
Amtszeit: 1. Januar 1976 - 30. Juni 1995
Obwohl er einer der jüngsten Präsidenten war, hatte Erich Otto Häußer bereits eine eindrucksvolle Karriere hinter sich, als er die Leitung des Patentamts übernahm: Er hatte in den Justizministerien in München und Bonn gearbeitet, war Richter am Bundespatentgericht und am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Mit 46 Jahren trat der am 9. Juni 1930 in Markt Taschendorf geborene Häußer dann in die großen Fußstapfen Kurt Haertels.
Und er musste sogleich kämpfen: "Diese massiven Personaleinsparungen führen zu einer erheblichen und kaum mehr auszugleichenden Belastung, die auf Dauer die Funktionsfähigkeit des Patentamts berühren könnte", mahnte er im Jahresbericht 1978. Häußer betrieb offensive Öffentlichkeitsarbeit, um gegen den Stellenabbau beim Patentamt anzukämpfen. Dazu nutzte er auch griffige Slogans wie "Wer nicht erfindet, verschwindet. Wer nicht patentiert, verliert."
Seine lange Amtszeit war reich an epochalen Umbrüchen: 1977 nahm direkt neben dem DPA das Europäische Patentamt (EPA) seine Arbeit auf. Die nationalen Patentanmeldungen gingen daraufhin vorübergehend deutlich zurück und so manchen Prüfenden des DPA lockte das attraktive Salär zum EPA.
1987 hielten die ersten Personalcomputer Einzug ins Amt. Nach der Wiedervereinigung 1990 galt es, das "Amt für Erfindungs- und Patentwesen" (AfEP) der DDR aufzulösen und viele der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie über 15 Millionen Patentdokumente zu integrieren. 1993 eröffnete eine kleine Außenstelle des DPA in Hauzenberg als Schreibkanzlei.
Trotz allem fand Häußer noch die Zeit, als Honorarprofessor in China zu lehren. Nach seiner Amtszeit war er u.a. Dozent an der ETH Zürich, bis er am 17. Mai 1999 in Bad Tölz starb.
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