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Seit 25 Jahren in Jena: DPMA baut Patentprüfung in der Innovationsstadt weiter aus
Dienststelle des Deutschen Patent- und Markenamts feiert Jubiläum – Patentprüferinnen und Patentprüfer für die Bereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Physik sowie IT-Fachleute gesucht
Pressemitteilung vom 29.08.2023
Jena/München. Gewerbliche Schutzrechte Patent, Marke und Design als wichtige Ressource für eine starke Wirtschaft: Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) baut den Standort Jena weiter aus. Die Bundesbehörde erweitert insbesondere den Patentbereich, stellt weitere Prüferinnen und Prüfer für die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Physik ein. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen in den nächsten Jahren neu ins Team kommen, darunter auch Fachleute für den IT-Bereich. Seit 25 Jahren ist das DPMA in der Goethe Galerie vertreten, mit neuen Räumen in der Löbderstraße expandiert das Amt nun weiter. Innovationen schützen, Fortschritt unterstützen, Wohlstand fördern: Für diesen Dreiklang steht das DPMA, das am 1. Januar 1998 die Dienststelle in Jena eröffnete. Nach 25 Jahren ist die Behörde an der Saale bestens vernetzt.
"Die Stadt Jena und das Deutsche Patent- und Markenamt sind ein perfektes Match: Das zeigt sich auch, wenn wir auf die Innovationsstärke an der Saale schauen", sagte Bernd Maile, Vizepräsident des DPMA, im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag, zu dem er aus München nach Jena zugeschaltet war. Dabei präsentierte das Amt exklusive Zahlen zu Patentanmeldungen in der Region.
Für die Analyse haben wir veröffentlichte Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland beim DPMA und beim Europäischen Patentamt ohne Doppelzählungen betrachtet. Dabei sind die Jahre 2020 bis 2022 zusammengefasst. Patentanmeldungen werden nach 18 Monaten veröffentlicht. Im Jahr 2022 neu angemeldete Erfindungen sind daher noch nicht enthalten.
Jena weit über dem Durchschnitt bei Patentanmeldungen
Die Patentanmeldungen liegen in Jena weit über dem Durchschnitt. Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner liegen in Jena bei 682. Deutschlandweit bei 155.
Mehr als die Hälfte der Thüringer Patentanmeldungen kommen aus Jena – exakt sind es 52,6 Prozent.
Top 10-Anmelder in Thüringen
Unter den Top 10-Anmeldern in Thüringen belegt die Carl Zeiss Meditec AG Platz 1, es folgen die Carl Zeiss Microscopy GmbH (Platz 2) und die NIDEC GPM GmbH (Platz 3). Firmen aus den Bereichen Optik und Medizintechnik sind überhaupt stark vertreten. Ebenfalls unter den Top-10-Anmeldern für die Jahre 2020 bis 2022: die Technische Universität Ilmenau (Platz 7) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena (Platz 9). Sechs Organisationen der Top 10 haben ihren Sitz in Jena.
Gewerbliche Schutzrechte: Ressourcen für Fortschritt, Wachstum, Wohlstand
"Die Stadt Jena, die ganze Region setzt beeindruckende Impulse für Innovation", so Bernd Maile. Und weiter: "Das Deutsche Patent- und Markenamt ist eine Bundesbehörde, die sich als Partner von Wirtschaft, von Forschungs- und Bildungseinrichtungen versteht. – Wenn es darum geht, gewerbliche Schutzrechte und geistiges Eigentum als Garanten für Fortschritt, Wachstum und Wohlstand nutzbar zu machen."
Rund 50 weitere Patentprüferinnen und Patentprüfer bis Ende 2024
Den Standort Jena stärkt das Deutsche Patent- und Markenamt weiter. In den kommenden Jahren will das Amt das Team an der Saale von derzeit 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf rund 350 ausbauen. Das DPMA stellt weitere Patentprüferinnen und Patentprüfer ein: Um das Berufsbild ging es im Detail beim Pressegespräch. Bewerben können sich Ingenieurinnen und Ingenieure aus den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau sowie Physikerinnen und Physiker jeweils mit Universitätsabschluss (Diplom oder Master) und in der Regel mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Promotionszeit wird entsprechend anerkannt. Bis Ende 2024 sollen 50 weitere Patentprüferinnen und Patentprüfer in Jena ihre Arbeit aufnehmen, so dass in den drei Patentabteilungen insgesamt rund 90 Fachleute tätig sein werden. Für die Ausbildung der neuen Kolleginnen und Kollegen arbeitet die Behörde mit einem Mentoren-System. Neben Patentprüferinnen und Patentprüfern sucht das Amt auch Fachpersonal für IT-Aufgaben. Weitere Informationen zu Karrieremöglichkeiten beim DPMA finden Sie hier.
In der Goethe Galerie ist das Deutsche Patent- und Markenamt seit 1998 zu Hause. Neuerdings ist das Amt auch in der Löbderstraße vertreten – für ein stärkeres Team, für mehr Services braucht das Amt mehr Platz. Die neuen Büros liegen in fußläufiger Entfernung zu den angestammten Räumen, so dass sich Infrastruktur und Logistik gemeinsam nutzen lassen.
Das DPMA bestens vernetzt mit Fortschritts-Treibern in Jena
Ein Vierteljahrhundert DPMA in Jena: In der Zeit sind vielfältige Formen der Zusammenarbeit in der Region entstanden. Markus Ortlieb, Leiter der DPMA-Dienststelle in Jena, betont: "Von den Jenaer Markenrechts- und Designrechtstagen bis hin zum Jenaer Familienbündnis – das Deutsche Patent- und Markenamt ist Teil eines gewachsenen, gut funktionierenden Jenaer Netzwerkes." Das DPMA ist Ansprechpartner für Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Dienstleister für Unternehmen jeder Größe einschließlich Start-ups. Es führt lebendige Dialoge mit der Universität, der Innovationsförderung auf Landesebene und High-Tech-Unternehmen.
Historie des Standorts Jena: Von der Föderalismuskommission initiiert
Mit dem DPMA eine obere Bundesbehörde in Jena anzusiedeln, folgte aus einer Entscheidung der Föderalismuskommission des Bundestages und Bundesrates im Jahr 1992. Bis dahin war das DPMA am Hauptsitz in München und in Berlin vertreten. Seit der Eröffnung am 1. September 1998 hat sich der Standort Jena zur festen Größe für Innovationsschutz in der Bundesrepublik entwickelt. Pendelten in den ersten Jahren die meisten Beschäftigten noch zwischen Jena und Berlin, konnten später nahezu alle neuen Beschäftigten direkt aus Thüringen und Mitteldeutschland gewonnen werden. Nach einem sukzessiven Ausbau in kleinen Schritten gab es im Jahr 2021 einen weiteren entscheidenden Schub für das DPMA in Thüringen: Seit November 2021 führen wir nämlich in Jena auch erstmals Patentprüfungen durch und werden die hierfür zuständigen Arbeitsbereiche noch deutlich ausbauen.
Heute besteht mit den Standorten München, Jena und Berlin und den Patentinformationszentren bundesweit ein dichtes Netzwerk von Anlaufstellen. So unterstützt das Amt Erfinderinnen und Erfinder und Unternehmen jeder Größe.
Das Deutsche Patent- und Markenamt
Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.
Bilder und Grafiken: DPMA
Stand: 09.12.2024
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