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„Stabilitätsanker in der Krise“

Kreative Frauen und viele Ideen zur Schutzbekleidung: Entgegen dem Trend haben freie Erfinderinnen und Erfinder 2020 mehr Patente angemeldet als im Vorjahr – Neues Serviceangebot auf www.dpma.de

Pressemitteilung vom 3. November 2021

München. Freie Erfinderinnen und Erfinder waren während der Corona-Krise ungebrochen innovativ. Entgegen dem Trend gingen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im Krisenjahr 2020 sogar mehr Patentanmeldungen aus dieser Gruppe ein als im Vorjahr. Insgesamt 2 819 Anmeldungen bedeuteten ein Plus von 2,8 Prozent. „Die freien Erfinderinnen und Erfinder haben sich im vergangenen Jahr als Stabilitätsanker in einer schwierigen Zeit erwiesen“, sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. „An diesen Zahlen zeigt sich einmal mehr, dass Krisen oft auch kreative Entwicklungen fördern.“

Die leichte Steigerung hängt unter anderem mit der stärkeren Aktivität von Frauen zusammen. Der Anteil der Anmeldungen freier Erfinderinnen an den Gesamtanmeldungen der „Freien“ betrug im vergangenen Jahr 7,9 Prozent. Das ist genau ein Prozentpunkt mehr als 2019. Auffällig ist, dass der Zuwachs in den Technikklassen, denen Gesichtsmasken und Schutzkleidung zugeordnet werden, besonders groß ist. Infolge der Corona-Pandemie waren technische Lösungen in diesen Bereichen besonders gefragt. Die Daten hat das DPMA anlässlich der internationalen externer Link Erfindermesse iENA ausgewertet, die am 4. November in Nürnberg beginnt.

Bayern in absoluten Zahlen vorne, Saarland pro 100 000 Einwohner

Symboldbild erfindungsgeist

Neue Informationsangebote für freie Erfinderinnen und Erfinder

Den größten Anteil an Patentanmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder verzeichnete das DPMA mit 36,1 Prozent im Techniksektor „Maschinenbau“, gefolgt vom Sektor „Sonstige Gebiete“ (27,2 Prozent), in dem Gesichtsmasken und Schutzkleidung enthalten sind. Auf Rang drei lag der Sektor „Instrumente“ (14,8 Prozent), auf den Rängen 4 und 5 die „Elektrotechnik“ (11,1 Prozent) und die „Chemie“ (10,2 Prozent).

Die meisten Anmeldungen kamen aus Bayern (686). Auf Rang 2 lag im Bundesländervergleich Baden-Württemberg (526), auf Rang 3 Nordrhein-Westfalen (500). Legt man die Zahl der Anmeldungen auf die Bevölkerungszahl um, so lag allerdings das kleine Saarland an der Spitze. Aus dem Bundesland kamen im vergangenen Jahr 6,1 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner. Auf den Plätzen 2 und 3 lagen Bayern (5,2) und Baden-Württemberg (4,7).

  • Weitere Zahlen zu unserer Analyse finden Sie in unserer pdf-Datei Zusammenstellung (PDF-Dokument).

Neues Serviceangebot für Erfinderinnen und Erfinder im Internet

Um freie Erfinderinnen und Erfinder stärker zu unterstützen, bietet das DPMA ab sofort auf seinen Internetseiten ein eigenes Informationsangebot. Über den Reiter „Service“ auf der Startseite gelangt man zu den Serviceseiten „Freie Erfinderinnen und Erfinder“. Neben Informationen zu den einzelnen Schutzrechten und zum Anmeldeverfahren finden sich dort unter anderem Hinweise auf Beratungsangebote, nützliche weiterführende Links und Informationen zur Möglichkeit der Lizensierung von Patenten.

Freie Erfinderinnen und Erfinder arbeiten unabhängig von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Das DPMA ordnet dieser Gruppe Patentanmeldungen zu, bei denen im Antrag Anmelder und Erfinder ein und dieselbe Person sind. Solche unabhängigen Entwickler haben immer wieder bedeutende Erfindungen hervorgebracht. Manchmal waren diese gar der Grundstein für große Unternehmen. Einige Beispiele aus der Geschichte wie den Spreizdübel, den Falkplan und die Auto-Waschstraße finden Sie in unserer Postergalerie.

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

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Stand: 05.11.2024