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Freie Erfinderinnen und Erfinder: „Ein wichtiger Teil unserer Innovationslandschaft“

Airbag, Spreizdübel, Autowaschstraße: Erfindungen, die außerhalb von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen entstanden sind, waren immer wieder erfolgreich. Das Deutsche Patent- und Markenamt hat Patentanmeldungen dieser Kategorie aus dem vergangenen Jahr unter die Lupe genommen.

Pressemitteilung vom 24. Oktober 2024

München. In der Mehrzahl Maschinenbauer, oft aus Bayern und etwas häufiger weiblich als im Vorjahr – so lässt sich die freie Erfinderszene in Deutschland beschreiben. In einer aktuellen Analyse hat das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) die Patentanmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder aus dem vergangenen Jahr unter die Lupe genommen. Dabei wertete das DPMA die Herkunft nach Bundesländern sowie die Zugehörigkeit eingereichter Anmeldungen zu Technologiesektoren aus und stellte fest, ob der jeweilige Erfinder weiblich oder männlich ist. Insgesamt registrierte das Amt im vergangenen Jahr 1.835 Patentanmeldungen dieser Gruppe. Die Zahl war im Jahresvergleich erneut rückläufig (- 9,2 Prozent).

„Freie Erfinderinnen und Erfinder haben schon viele bedeutende Innovationen hervorgebracht“, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. „Auch wenn ihre Gesamtzahl zurückgeht, sind freie Erfinderinnen und Erfinder ein wichtiger Teil unserer Innovationslandschaft. Jeder kreative Kopf ist eine Bereicherung.“ Die Analyse hat das DPMA anlässlich der Messe externer Link iENA durchgeführt, die dieses Jahr vom 26. bis zum 28. Oktober in Nürnberg stattfindet.

Maschinenbau anmeldestärkstes Technologiegebiet

Von den 1.835 Anmeldungen der nicht an ein Unternehmen oder eine Institution gebundenen Erfindungen ließen sich 2023 40,9 Prozent dem Maschinenbau zuordnen. Damit ist dies wie bei der Gesamtheit aller Anmeldungen beim DPMA der anmeldstärkste Sektor. 23,8 Prozent kamen aus dem Bereich Sonstige Gebiete, in dem Bauwesen, Möbel, Spiele und sonstige Konsumgüter zusammengefasst sind. 12,9 Prozent sind der Elektrotechnik zugeordnet, 12,0 Prozent dem Sektor Instrumente und 9,9 Prozent der Chemie. Rund ein Viertel der Anmeldungen von freien Erfinderinnen und Erfindern kamen aus Bayern (470). Auf den Plätzen 2 und 3 folgen in der Rangliste der Bundesländer Nordrhein-Westfalen (363) und Baden-Württemberg (307). Zudem ergab die Analyse, dass der Frauenanteil in dieser Gruppe leicht auf 8,7 Prozent gestiegen ist (2022: 7,6 Prozent).

Als Anmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder wertet das DPMA Einreichungen, in deren Unterlagen ein und dieselbe Person als Anmelder und Erfinder eingetragen ist. Bei Patentanmeldungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist dagegen in der Regel die jeweilige Organisation, also der Arbeitgeber, als Anmelder angegeben. Der Anteil der Anmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder an den Gesamtanmeldungen aus Deutschland betrug im vergangenen Jahr 5,1 Prozent (2022: 5,9 Prozent).

Freie Erfinderinnen und Erfinder waren in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder erfolgreich und haben das Leben vieler Menschen bereichert: So wurden etwa der erste Airbag, massentaugliche Spreizdübel, Schraubstollenfußballschuhe und die erste Autowaschstraße von ihren jeweiligen Erfindern auch selbst angemeldet.

Informationen und kostenlose Erfinderberatung auf der iENA

Auf der iENA informiert das DPMA auch in diesem Jahr wieder über die gewerblichen Schutzrechte Patent, Gebrauchsmuster, Marke und Design. An den drei Messetagen stehen dafür Fachleute des DPMA am Stand bereit (Halle 10.0, Stand A 01). Dort berät auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter anderem zu Fördermöglichkeiten. Zudem stehen Experten des Europäischen Patentamts und der Bayern Innovativ GmbH für Informationen zur Verfügung. Eine Patentanwältin und ein Patentanwalt bieten Erfinderinnen und Erfindern eine kostenlose Erstberatung. Termine dafür kann man am DPMA-Stand vereinbaren.

"Patente und Gebrauchsmuster steigern den wirtschaftlichen Wert technischer Erfindungen erheblich und machen sie handelbar", sagte DPMA-Präsidentin Schewior. "Schutzrechte sind also für freie Erfinderinnen und Erfinder essenziell, wenn sie mit Investoren oder Lizenznehmern ins Gespräch kommen wollen."

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

Bilder: : iStock.com/drafter123

Stand: 24.10.2024