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Global Innovation Index 2024: DPMA-Präsidentin wirbt für mehr Dynamik zur Sicherung der Innovationsfähigkeit

Aktuelle Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum: Deutschland fällt leicht zurück und liegt auf Rang 9 – Effizientes Innovationssystem und Stärken bei klassischen Industrieexporten, Schwächen bei neuen Geschäftsmodellen und digitaler Infrastruktur – DPMA-Präsidentin: Wir müssen unser Potenzial bei den neuen Technologien stärker nutzen

Pressemitteilung vom 26. September 2024

München. Angesichts des deutschen Abschneidens beim diesjährigen externer Link Global Innovation Index hat die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA), Eva Schewior, zu mehr Dynamik bei der Sicherung der Innovationsfähigkeit in Deutschland aufgerufen. „Der Global Innovation Index bescheinigt Deutschland derzeit noch ein starkes und sehr effektives Innovationssystem“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Die Studie zeigt aber auch in aller Deutlichkeit, dass wir Schwierigkeiten bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft haben. Wenn wir hier den Anschluss verlieren, wird unsere Innovationsfähigkeit erheblich leiden. Die Folge wäre ein deutlicher Rückgang unseres gesellschaftlichen Wohlstands.“

Den Global Innovation Index 2024 hat die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) heute in Genf veröffentlicht. Für die Studie betrachtet die WIPO die Innovationskraft von insgesamt 133 Volkswirtschaften anhand von rund 80 Indikatoren. Im Gesamtranking der Staaten liegt Deutschland auf Rang 9 – und damit einen Rang schlechter als in den vergangenen beiden Jahren.

Positiv beurteilen die Autoren wie in den vergangenen Jahren unter anderem die Effizienz des deutschen Innovationssystems. Während Deutschland bei den Inputfaktoren in das Innovationssystem auf Rang 13 liegt, belegt es beim Output den 6. Platz. Das Innovationssystem bringt ein besseres Ergebnis hervor, als angesichts der Investitionen zu erwarten wäre; in der Studie zählt es zu den „Overperformern“. Mehrere Indikatoren unterstreichen auch die noch immer vorhandene Exportstärke auf der Basis klassischer großer Technologieunternehmen mit hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Beim Indikator „High-tech manufacturing“ liegt Deutschland weltweit auf Rang 5, bei „Production and export complexity“ auf Rang 4. Auch bei der Zahl der Patentanmeldungen und Patentfamilien liegt Deutschland noch auf den vorderen Plätzen – wenngleich es im Vergleich zum vergangenen Jahr mehrere Plätze zurückgefallen ist. Gut schneidet Deutschland zudem in mehreren Indikatoren ab, die die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit messen.

Mehrere Top-Technologieregionen in Deutschland

Von den weltweit 100 wichtigsten Wissenschafts- und Technologieclustern befinden sich sieben in Deutschland: München mit dem Top-Anmelder BMW und der Top-Institution TU München als bestplatzierte deutsche Region auf Rang 22; Köln (Henkel, Universität Bonn); Stuttgart (Robert Bosch, Eberhard Karls Universität Tübingen); Frankfurt am Main (Merck Patent, Johannes Gutenberg Universität Mainz), Berlin (Fraunhofer-Gesellschaft, Humboldt Universität Berlin), Heidelberg-Mannheim (BASF, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg), Nürnberg-Erlangen (Siemens, FAU Erlangen-Nürnberg). Hinzu kommt das "Multi Cluster" Basel, das die WIPO grenzübergreifend definiert (Schweiz, Frankreich, Deutschland).
Mithilfe von Geokodierungstechniken werden in den Clustern die geografischen Gebiete mit einer hohen Konzentration von Erfinderinnen und Erfindern und wissenschaftlichen Autorinnen und Autoren ermittelt - gemessen anhand von PCT-Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen. China platzierte 26 Cluster unter den Top 100, die USA 20 Cluster.

Auf der anderen Seite schwächelt Deutschland aber unter anderem bei der Umsetzung von Produkten und Geschäftsmodellen in neuen Technologien. Bei der Bewertung herausgehobener Start-ups, sogenannter „Unicorns“, liegt das Land nicht unter den Top-Volkswirtschaften und die Ausschüttung des von jungen Unternehmen dringend benötigten Wagniskapitals war laut der Studie zuletzt deutlich rückläufig. Beim Export von Telekommunikations- und Computerdienstleistungen belegt das Land nur den 55. Platz, bei „Mobile App creation“ Rang 48. Auch bei der Einschätzung der Bedingungen für Unternehmensgründungen liegt Deutschland weit hinten. Bei der digitalen Infrastruktur und der Nutzung dieser Infrastruktur durch die Bevölkerung rangiert das Land laut der WIPO-Studie weit abgeschlagen. Breitbandinternet und 5G-Mobilfunk verbreiten sich vergleichsweise langsam. Auch bei der Nutzung klimaschonender Energien liegt Deutschland nicht unter den führenden Nationen.

„Deutschland hat auch in den neuen Technologien unglaubliches Potenzial. Dieses Potenzial müssen wir viel stärker in geschützte Innovationen und dann in international gefragte Produkte und Dienstleistungen umsetzen“, sagte DPMA-Präsidentin Schewior.

Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

Bilder: : iStock.com/metamorworks

Stand: 05.11.2024