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Das DPMA auf dem IFiF-Netzwerktreffen München
Sie hat's erfunden - Innovative Frauen sichtbar machen
Erfindungen von Frauen? Oft werden da Josephine Cochrane als Erfinderin des Geschirrspülers, Marion Donovan mit der Wegwerf-Windel und Bette Graham als Innovatorin der Korrekturflüssigkeit und mithin also die Bereiche des Haushalts und der Alltagsgegenstände genannt. Dass das Thema vielschichtig ist und eine große gesellschaftliche Bedeutung hat, darauf hat Abteilungsgruppenleiterin Dr. Birgitt Fill (DPMA) in ihrer Keynote anlässlich des IFiF-Netzwerktreffens in München hingewiesen.
Werden Innovationen gleichermaßen von Männern wie Frauen gestaltet? - Das macht den Unterschied
Eines der besten Beispiele für die gesellschaftliche Bedeutung gewerblicher Schutzrechte sei die Corona-Pandemie, betonte Dr. Birgitt Fill: "Unser Schutzrechtssystem bietet Anreize für Innovationen. Es sorgt damit für einen fairen Ausgleich zwischen dem Interesse der Allgemeinheit an gesellschaftlichem Fortschritt und dem Interesse von Unternehmen, Gewinn zu erwirtschaften. Bei der Corona-Pandemie wurden in Rekordzeit Impfstoffe entwickelt, die halfen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Wäre eine solche Innovationskraft möglich gewesen, wenn die neuen Entwicklungen nicht mit Patenten und Gebrauchsmustern hätten geschützt werden können? Ich bezweifle das. Ich nenne dieses Beispiel, weil es so eindrucksvoll ist. Aber auch weil es die Brücke zu unserem eigentlichen Thema schlägt. Eine der maßgeblichen Köpfe hinter einem der neuen Impfstoffe war eine Frau: Özlem Türeci, Immunologin und Mitgründerin des Pharmaunternehmens BioNTech."
Mit dieser Aussage läutete Dr. Fill ihre Keynote auf der "IFiF-vernetzt Veranstaltung" am 11. September 2024 in München ein. (Das Metavorhaben "Innovative Frauen" (meta-IFiF) hat die Aufgabe, die in der gleichnamigen Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Forschungs- und Umsetzungsprojekte miteinander zu vernetzen, den fachlichen Austausch zu befördern, bei der Entwicklung von Transfer- und Verstetigungsmaßnahmen zu beraten sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen und gemeinsame, öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zu initiieren.)
Innovationen seien Voraussetzung, Indikator und Motor für den Wohlstand einer jeden Gesellschaft und beeinflussten alle Gesellschaftsbereiche und die Lebenswirklichkeit aller Menschen. Gerade deshalb spiele es eine große Rolle, so Dr. Fill, dass Innovationen gleichermaßen von Männern wie Frauen gestaltet werden. Nur so sei langfristig mehr Gendergerechtigkeit in allen Lebensbereichen erreichbar und könne die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland voranbringen.
Insgesamt acht Prozent sind deutlich zu wenig
Doch wie schaut es aus mit der gleichberechtigten Innovationslandschaft in Deutschland? Betrachtet man dazu die Zahl der Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen, ist deutlich "Luft nach oben". In nur etwa 5 Prozent der Erfindungen, die in Deutschland in den Bereichen Maschinenbau (4,8 Prozent), Elektrotechnik (6 Prozent) und Kommunikationstechnologie angemeldet wurden, sind Frauen als Erfinderinnen genannt. Damit sind Frauen als innovative Leistungsträger massiv unterrepräsentiert, obgleich der Erfinderinnenanteil im Vergleich zu früheren DPMA-Analysen mit insgesamt 8 Prozent leicht angestiegen ist.
Diese Zahlen belegen: Deutschland schöpft einen Großteil seines Innovationspotentials als Gesellschaft nicht aus und verschwendet es geradezu. Dabei sind Frauen häufig besonders pragmatische und kreative Erfinderinnen. Überdurchschnittlich viele ihrer eingereichten Patente sind unmittelbar in der Praxis der Unternehmen verwertbar.
Frauen sichtbar machen - Projekte aus dem Metavorhaben "Innovative Frauen" (meta-IFiF)
Hier setzt das Metavorhaben "Innovative Frauen" (meta-IFiF) gemeinsam mit den Projekten der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an: Gefördert werden Forschungs- und Umsetzungsprojekte, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf die Verbesserung der Sichtbarkeit, Chancengleichheit und Teilhabebedingungen von Wissenschaftlerinnen, Forscherinnen, Erfinderinnen und Unternehmerinnen abzielen.
Viele der Projekte bieten Frauen eine Bühne, um mit ihren Ideen sichtbar zu werden - zum Beispiel durch Präsentationen auf Websites oder in Social-Media-Formaten, in Expertinnen-Datenbanken oder durch regionale Plakataktionen oder Ausstellungen. In drei Projekten der Förderrichtlinie wird besonderes Augenmerk auf Gründerinnen und Erfinderinnen gelegt, für die der Schutz ihrer Innovationen von besonderer Bedeutung ist. So zum Beispiel "SIGI - Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen", das sich auf dem Netzwerktreffen vorgestellt hat. Die Projekte zeigen auf, welche Strukturen die Sichtbarkeit von Gründerinnen beeinflussen und entwickeln Lösungen für mehr Chancengerechtigkeit und Karriereförderung.
Auch wir als DPMA freuen uns, demnächst hier auf dieser Seite innovative Erfinderinnen, Innovatorinnen und Markeninhaberinnen weiter in den Fokus zu rücken und in Zusammenarbeit mit den Projekten aus dem meta-IFiF vorzustellen.
Bilder: DPMA
Stand: 29.11.2024
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