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InnoGründerinnen

Gemeinsam Zukunft gestalten: Innovation ist weiblich

InnoGründerinnen: Gründerinnenfreundliche Hochschulen für Deutschland

Trotz eines ausgewogenen Geschlechterverhältnisses zu Studienbeginn entscheiden sich deutlich weniger Frauen für eine Unternehmensgründung. Hochschulen schaffen es bislang nicht ausreichend, das Interesse von Frauen für Gründungen zu wecken. Eine bessere, gezielte Unterstützung an Hochschulen könnte jedoch entscheidend dazu beitragen, mehr Frauen für innovative Gründungen zu gewinnen.

Das Projekt "InnoGründerinnen" setzte hier an: Es förderte gründerfreundliche Strukturen an Hochschulen, sammelte Best-Practice-Beispiele und entwickelte praktische Handlungsempfehlungen. Ziel ist es, Hochschulen und Gründungszentren für das Potenzial von Frauen als Gründerinnen zu sensibilisieren. Das Projekt wurde von der bundesweiten Gründerinnenagentur (bga) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Projekt der externer Link Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus" gefördert. Auf der Seite von externer Link InnoGründerinnen finden Sie viele inspirierende Gründerinnen-Beispiele, hier stellen wir stellvertretend drei von ihnen vor.

Carolin Ackermann, CEO und Co-Founder SEAWATER Cubes

Aufbau der Infrastruktur für die dezentrale Seefischversorgung von morgen

Fisch ist gesund und gehört zu den Grundnahrungsmitteln unserer wachsenden Weltbevölkerung. Durch die Überfischung der Meere ist qualitativ hochwertiger Fisch jedoch knapp geworden. Alternative Versorgungsmöglichkeiten müssen entwickelt werden. So stammt aktuell bereits jeder zweite Fisch, der bei uns auf dem Teller landet, aus der kontrollierten Aufzucht. Intensive Produktionssysteme wie z.B. Teiche oder Netzkäfige verschmutzen jedoch natürliche Gewässer durch Futterreste und Ausscheidungen der Tiere. Dies führt zu großem Stress bei den Fischen und begünstigt Krankheiten, die z.B. mit Antibiotika behandelt werden. Eine Lösung zur umweltverträglichen Fischzucht sind geschlossene Systeme an Land. Hier wird das Wasser kontinuierlich im Kreis geführt und dabei mit modernster Filtertechnik gereinigt. Bisher waren solche Anlagen jedoch sehr kosten- und planungsintensiv und wenig verbreitet.

Der "SEAWATER Cube" ist die erste kompakte und standardisierte Kreislaufanlage, mit der man an Land Meeresfische ohne Zugang zum Meer züchten kann. Die Anlage ist das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Dort haben sich Carolin Ackermann und ihre Mitgründer Christian Steinbach und Kai Wagner umfangreiches Wissen zur Meeresfischzucht in geschlossenen Kreislaufsystemen angeeignet. Als Reaktion auf Anfragen nach einer standardisierten Lösung haben sie im Rahmen eines EXIST-Forschungstransfers den SEAWATER Cube entwickelt und ein Unternehmen gegründet, mit dem sie die Anlage vermarkten. Vision der Gründer ist es dabei, eine dezentrale Versorgung mit hochwertigem Meeresfisch aufzubauen und so zur Schonung natürlicher Ressourcen beizutragen.

Angemeldete Schutzrechte

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Fabiola Neitzel, Geschäftsführerin der PROMBYX GmbH

Portätfoto/Zitat: "Innovation bedeutet für mich, neue Wege zu gehen und bisherige Grenzen zu überwin

Das Hundefutter der Zukunft: Seidenraupen als Proteinquelle

Fabiola Neitzel hatte schon als Schülerin die Idee, hochwertige Proteine aus Insekten zu nutzen. Inzwischen hat Fabiola Neitzel Lebensmittelmanagement und Insektenbiotechnologie studiert und das Unternehmen PROMBYX gegründet.

Dass Insektenprotein umweltschonender ist als Fleisch, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Zudem hat das aus Seidenraupen hergestellte Futter einen weiteren Vorteil: Es ist hypoallergen und wird auch von Hunden, die auf Nahrung empfindlich reagieren, gut vertragen.

Seidenraupen wachsen in Asien ohne Heizung und ohne Getreide-Futter heran. Das wirkt sich positiv auf die CO-2-Bilanz aus. Bisher werden die eiweißreichen Raupen nach der Gewinnung der Seide aus den Kokons meist weggeworfen. Allein in Indien fallen rund 250 000 Tonnen Seidenraupenpuppen pro Jahr als Nebenprodukt an. Diese werden nach EU-Standards zu hochwertigen Zutaten verarbeitet und an die Tierfutterhersteller verkauft.

Nach mehreren Fütterungsstudien mit Hunden und Katzen, um Akzeptanz, Verträglichkeit und gesundheitliche Vorteile von Futter mit Seidenraupen zu untersuchen, sind inzwischen die ersten Produkte von Kunden auf dem Markt. Im kommenden Jahr soll Futter auf Seidenraupenbasis europaweit im stationären Handel zu finden sein.

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Verena Ziegler, Gründerin der OpenDress GmbH

Portätfoto/Zitat: Meine Forschung zeigt, wie Technologie und Innovation für nachhaltige Veränderung.

Maßgeschneiderte Lösungen für nachhaltige Mode

Verena Ziegler hat sich selbständig gemacht, um eine dringend benötigte Lösung für ein globales Problem anzubieten – die massive Überproduktion und Verschwendung, die in der Modeindustrie allgegenwärtig ist. Durch ihre Forschung hat sie gesehen, wie Technologie und Innovation genutzt werden können, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Sie will diese Prinzipien auf die Modebranche anwenden und einen echten Einfluss auf die Umwelt haben.

Die zum Patent angemeldete Technologie kann die Art und Weise, wie Kleidung produziert und konsumiert wird, grundlegend verändern. Passgenaue Kleidung, die genau auf die Bedürfnisse und Maße des Einzelnen abgestimmt ist, verbessert nicht nur das Einkaufserlebnis, sondern reduziert auch die Menge an Kleidung, die zurückgeschickt oder weggeworfen wird.

Eine der größten Herausforderungen war und ist dabei die Entwicklung der angewandten Technologie und der Algorithmen. Es erfordert eine tiefe Auseinandersetzung mit komplexen mathematischen Konzepten und die Integration verschiedener Fachbereiche, von Materialtechnik bis hin zur Informatik.

Angemeldete Schutzrechte

  • u.a. Patentanmeldung DE 10 2019 008 689.9 Verfahren und Vorrichtung zum Bereitstellen zumindest eines Schnittmusters eines individuell für einen Kunden zu fertigenden Kleidungsstückes

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Bilder: DPMA

Stand: 29.11.2024