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Schutz vor Produktpiraterie: Warum Patente, Marken und Designs unverzichtbar sind

PATINFO 2024 - eine der renommiertesten Veranstaltungen zum Thema geistiges Eigentum und gewerbliche Schutzrechte in Deutschland

DPMA-Präsidentin Eva Schewior betont bei der PATINFO in Ilmenau die Bedeutung der Durchsetzbarkeit von Rechten an geistigem Eigentum

Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts, Eva Schewior, hat bei der PATINFO in Ilmenau auf die zentrale Bedeutung der Durchsetzbarkeit von Rechten an geistigem Eigentum für die Akzeptanz des Schutzrechtssystems hingewiesen. Gleichzeitig hob die DPMA-Präsidentin die gute Zusammenarbeit nationaler und internationaler Organisationen – unter anderem des DPMA – bei diesem Thema hervor: „Produktpiraterie ist ein massives Problem, dem wir uns in einem Netzwerk unterschiedlicher Organisationen entgegenstellen.“ Der Handel mit Fälschungen verursache Milliardenschäden, koste Arbeitsplätze, berge Risiken für die Gesundheit des einzelnen Menschen und für die Umwelt und kratze oft auch am Image des geschädigten Unternehmens.

Produktpiraterie: Ein massives Problem für Wirtschaft und Gesellschaft

Frau am Rednerpult

Eva Schewior

Nach einer Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) waren im Jahr 2019 bis zu 5,8 % aller in die EU importierten Waren nachgeahmt oder unerlaubt hergestellt. Laut EUIPO verursacht Produktpiraterie in der Europäischen Union jährlich einen Schaden von bis zu 16 Milliarden Euro. Allein in der Bekleidungs-, Konsumgüter- und Spielzeugindustrie seien 200.000 Arbeitsplätze gefährdet.

Es sei wichtig, die Verbraucherinnen und Verbraucher für die Schäden durch Produktpiraterie zu sensibilisieren, betonte die DPMA-Präsidentin. Denn Fälschungen könnten kein derart großes Geschäft sein, wenn es dafür keine Abnehmer gäbe. In einer Untersuchung des EUIPO aus dem vergangenen Jahr gaben zwölf Prozent der Befragten an, wissentlich Fakes von Markenprodukten gekauft zu haben. Besonders junge Menschen sind offensichtlich dafür anfällig: Im Jugendbarometer 2022 zum geistigen Eigentum gaben mehr als die Hälfte (52 %) der sogenannten „Gen Z“ (Generation Z = 15-24-Jährige) in der EU an, im Vorjahr mindestens ein gefälschtes Produkt wissentlich oder versehentlich über das Internet gekauft zu haben.

Neue Durchsetzungs-Broschüre: DPMA bietet Unterstützung und Information insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen

Durchsetzungs-Broschüre und Tagungsunterlagen von der PatInfo

neue DPMA-Broschüre

Eva Schewior wies auf die Zuständigkeit des DPMA hin, im Rahmen des seit zwei Jahren geltenden Paragrafen 26a Patentgesetz insbesondere kleine und mittlere Unternehmen über die Durchsetzung von Schutzrechten zu informieren. „Diese Aufgabe nehmen wir mit viel Engagement wahr“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Kleine und mittlere Unternehmen sind nicht machtlos. Sie können viel bewirken, wenn sie es richtig angehen.“ Wie KMU ihre Schutzrechte durchsetzen können, darüber informiert das DPMA in der eigens dafür konzipierten Broschüre "Rechte am geistigen Eigentum durchsetzen – Fälschungen, Raubkopien, verratene Geschäftsgeheimnisse: So gehen Sie dagegen vor".

Die PATINFO (6. - 7. Juni 2024) stand dieses Jahr unter dem Motto: "Produktpiraterie: Warum Patente, Marken und Designs unverzichtbar sind". Die Konferenz ist einer der renommiertesten Veranstaltungen zum Thema geistiges Eigentum und gewerbliche Schutzrechte in Deutschland. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des externer Link PATON, Landespatentzentrum Thüringen .

Bilder 1: PATON; Bild 2, 3 und 4: DPMA

Stand: 16.12.2024