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IP Enforcement Day in Chemnitz

Geistiges Eigentum schützen, Rechte durchsetzen

Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA), Eva Schewior, hat auf dem diesjährigen externer Link IP Enforcement Day in Chemnitz die zentrale Bedeutung gewerblicher Schutzrechte für eine wirksame Handhabe gegen Produktpiraterie hervorgehoben. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Durchsetzung von gewerblichen Schutzrechten im asiatischen Raum. Im Anschluss an den IP Enforcement Day fand die Eröffnung der Ausstellung "Erfinderkultur in Chemnitz" anlässlich des Kulturhauptstadtjahres 2025 statt.

Alarmierende Zahlen: Fälschungen auf Rekordniveau

DPMA-Präsidentin Eva Schewior wies in ihrer Eröffnungsrede auf die alarmierenden Zahlen hin, die die Dringlichkeit des Themas unterstreichen: Im Jahr 2023 wurden an den EU-Außengrenzen und im Binnenmarkt über 153 Millionen gefälschte Artikel beschlagnahmt – ein geschätzter Wert von 3,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Geistiges Eigentum sichern: Gewerbliche Schutzrechte rechtzeitig anmelden

Am Rednerpult

DPMA-Präsidentin Eva Schewior

In ihrer Rede betonte die DPMA-Präsidentin die Notwendigkeit, gewerbliche Schutzrechte aktiv zu nutzen, um Innovationen und kreative Leistungen abzusichern. "Es fängt beim Anmelden eines gewerblichen Schutzrechts an", erklärte sie. "Nutzen Sie Patent, Gebrauchsmuster, Marke und Design, um sich eine starke Rechtsposition zu verschaffen. Nur so können Sie Ihr geistiges Eigentum effektiv verteidigen." Alarmierend sei die Tatsache, dass europaweit lediglich zehn Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) diese Schutzrechte in Anspruch nehmen. Dabei zeigten Erhebungen, dass 93 Prozent der Unternehmen, die Schutzrechte nutzen, eine positive Wirkung auf ihre Geschäftstätigkeit feststellen. "Die geistigen Eigentumsrechte sind die Basis für eine Handhabe gegen Fälschungen", so die Präsidentin.

Patentinformationszentren in ganz Deutschland leisten erheblichen Beitrag zum Innovationsschutz

Geistiges Eigentum durchsetzen

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Seite zum Thema Durchsetzung und in unserer Broschüre pdf-Datei Rechte an geistigem Eigentum durchsetzen.

Das DPMA hat das Mandat, die allgemeine Öffentlichkeit und insbesondere KMU über die Nutzung und Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten zu informieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Patentinformationszentren (PIZ) in ganz Deutschland, die als wichtige Partner der Wirtschaft einen erheblichen Beitrag zum Innovationsschutz leisten. Die DPMA-Präsidentin schloss ihre Rede mit einem Aufruf, das Bewusstsein um den Wert von geistigem Eigentum auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu stärken. So sei die Ahndung von Produkt- und Markenpiraterie gerade im außereuropäischen Ausland eine große Herausforderung: "Hier spielt die Sensibilisierung eine entscheidende Rolle. Wenn die Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande Fakes ablehnen, haben wir unser Ziel erreicht. Denn ohne die entsprechenden Käuferinnen und Käufer gibt es keinen Markt mehr."

Von der Durchsetzung von IP in Asien bis hin zu Praxisbeispielen im regionalen Raum

Dr. Carina Gerlach (PIZ Chemnitz), Eva Schewior (DPMA) und Prof. Dr. Uwe Götze (Universität Chemnitz) mit dem interaktiven "Zauberbuch"

Im Anschluss bot die Veranstaltung Einblicke in die Durchsetzung von geistigem Eigentum, insbesondere im asiatischen Raum. Roger Hildebrandt vom Deutschen Patent- und Markenamt eröffnete mit dem Vortrag "Schützen und Durchsetzen von Rechten am geistigen Eigentum". Danach beleuchtete Hans Joachim Gerstein die Chancen und Risiken von Chinas Patentstrategie, gefolgt von Dr. Christian Gärtner und Dr. Andreas Oser, die Ansätze zur IP-Durchsetzung in Asien präsentierten. Gabriele Rumrich stellte Praxisbeispiele zur Durchsetzung von Schutzrechten im regionalen Raum vor.

Ausstellung "Erfinderkultur in Chemnitz" mit bedeutenden Innovationen und interaktivem "Zauberbuch"

Im Anschluss an den IP Enforcement Day fand die Eröffnung der Ausstellung "Erfinderkultur in Chemnitz und Region" statt. Als erste sächsische Stadt ist Chemnitz im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas. Aus diesem Anlass präsentiert die Universitätsbibliothek Chemnitz die Ausstellung bis 30. September 2025 während der regulären Öffnungszeiten im 1. Obergeschoss der Bibliothek. Interessierte können die Schau kostenfrei besuchen und bedeutende Erfindungen aus der Industrieregion entdecken sowie das innovative "Zauberbuch" erleben, das die Geschichte des Patentwesens interaktiv vermittelt. Weitere Informationen auf der externer Link Internetseite der TU Chemnitz.

Bilder 1 und 2: DPMA, Bild 3: Arne Krüger

Stand: 19.03.2025